Ärzte aus Mailand interessieren sich für den Fall

Brixen: 15-Jährige dreimal an Covid-19 erkrankt

Samstag, 17. April 2021 | 10:46 Uhr

Brixen – Unglaublich aber wahr: Eine 15-Jährige aus Brixen ist innerhalb weniger Monate gleich dreimal hintereinander mit dem Coronavirus infiziert worden und hat auch Symptome entwickelt. Weil sich die anderen Familienmitglieder ebenfalls angesteckt haben, durchlebte die Familie seit vergangenen September einen nahezu ununterbrochenen Albtraum zwischen Krankheit und Quarantäne. Der Fall der 15-Jährigen hat nun auch das Interesse von Forschern in Mailand geweckt.

Die Mutter der Jugendlichen – eine ehemalige Athletin auf nationalem Niveau – erzählt der italienischen Tageszeitung Alto Adige die Geschichte ihrer Tochter. Neben der 15-Jährigen hat die Frau noch einen sechs- und einen neunjährigen Sohn sowie eine weitere Tochter im Alter von zwölf Jahren.

„Am 23. September wurde meine älteste Tochter positiv getestet und in Quarantäne überstellt“, berichtet die Mutter. Weil der neunjährige Sohn unter starken Allergien leidet, wurde er ebenfalls isoliert. Am 13. Oktober fiel der Test der 15-Jährigen negativ aus, doch nun hatten der jüngste Sohn und die zwölfjährige Tochter über Unwohlsein geklagt.

Die Kinderärztin empfahl, alle sollten zu Hause bleiben. Am 30. Oktober wurde schließlich die ganze Familie einem Test unterzogen, wobei nur das Ergebnis des Ehemanns positiv ausfiel. Wieder musste die Quarantäne verlängert und der Mann isoliert werden. Am 17. November wurde erneut getestet. Während der Test des Ehemanns negativ ausfiel, war das Ergebnis bei der zwölfjährigen Tochter positiv. Am 23. November wurde schließlich auch der sechsjährige Sohn positiv getestet.

Am 27. November wiederholte die Familie den Test – mit drei positiven Ergebnissen, wobei der Ehemann genesen war. Am 5. Dezember wurde schließlich auch der neunjährige Sohn positiv getestet, also jenes Kind, das am ehesten als Risikopatient galt.

Am 7. Dezember wurde hingegen bekannt, dass sich die 15-Jährige erneut angesteckt hatte, nachdem sie mehrere Tage von Symptomen geplagt worden war. Die Ärzte erklärten den Eltern, dass es sich möglicherweise um eine Variante des Virus handeln könnte. Am 6. Jänner konnte die Familie endlich aufatmen: Sämtliche Tests fielen negativ aus. Allerdings litten mehrere Mitglieder unter Spätfolgen, wie Kopfweh, Herzrasen oder Muskelschmerzen – bis die 15-jährige Tochter Anfang März zum dritten Mal positiv getestet wurde. Wieder musste die Familie in Quarantäne.

Um zu verstehen, wie so etwas möglich ist, haben sich Mutter und Tochter ins Bozner Krankenhaus begeben. Im Rahmen der Untersuchung konnte festgestellt werden, dass die Jugendliche bereits vorher Antikörper entwickelt hatte. Trotzdem ist sie erneut erkrankt. Um welche Variante des Virus es sich handelte, war nicht klar. „Deshalb haben wir uns an die Klinik San Raffele in Mailand gewandt, wo eine Verwandte von mir arbeitet“, erzählt die Mutter. Weil die Familie unter Zöliakie leidet, wird vermutet, dass dies die hohe Serie an Ansteckungen möglicherweise mit verursacht hat.

In der Klinik in Mailand hieß es, dass der Fall der 15-Jährigen und ihrer Familie von erhöhtem wissenschaftlichem Interesse sei. Nun werden die Familienmitglieder einer genetischen Analyse unterzogen.

Von: mk

Bezirk: Eisacktal