Von: mk
Bozen – Am 8. März wird der Internationale Tag der Frau begangen. Die Bozner Quästur startet aus diesem Anlass heraus eine Sensibilisierungskampagne gegen Gewalt an Frauen.
Die Staatspolizei treibt die Kampagne in mehreren Städten in Italien voran. In Bozen steht der Campingwagen der Ordnungshüter auf dem Musterplatz. Ziel ist es, Informationen zu verbreiten, die Problematik sichtbar zu machen und betroffene Frauen zu ermutigen, die Mauer des Schweigens zu brechen.
Frauen, die Opfer von Gewalt werden, scheuen oft davor zurück, aus Angst vor Vergeltung Anzeige zu erstatten. Neben familiärer Gewalt können Frauen auch Opfer von Stalking, psychologischer oder anderer Formen von Gewalt werden.
Erstmals startete die Kampagne der Polizei im Juli. Mittlerweile haben sich bereits 19.000 Personen in den Wohnwägen der Polizei Informationen beschafft. In ganz Italien wurden bei dieser Gelegenheit auch Anzeigen erstattet.
Die Polizei dokumentiert Gewaltvorfälle in Familien auch mittels EVA-Protokoll („Esame delle Violenze Agite“), falls formal eine Anzeige vorliegt. Dabei handelt es sich um eine Art Check-List, die den Ordnungshütern eine Überprüfung in Echtzeit ermöglicht, um herauszufinden, ob es innerhalb derselben Familie bereits ähnliche Vorfälle gegeben hat.
In Bozen wird auch eine Polizeipsychologin anwesend sein. Unterstützt wird die Kampagne vom Verein Gea „Für die Solidarität unter den Frauen gegen Gewalt“.