Von: ka
Bozen/Washington – Kaum hatte US-Präsident Donald Trump seinen Groll auf die Dänen, die ihm absolut nicht Grönland verkaufen wollten, überwunden, so trudelte schon ein neues Angebot – diesmal aus den Alpen – auf seinen Schreibtisch ein.
„Dear Mr. Präsident, aus den Medien haben wir entnommen, dass aus Ihrem Angebot an die Dänen, ihnen Grönland zu verkaufen, leider nichts geworden ist. Seien Sie nicht traurig, denn wir haben ein viel besseres Angebot an Sie: Kaufen Sie doch Südtirol.
Gegen einen lächerlichen Betrag von rund 20 Milliarden Euro – unserem ungefähren Anteil an den italienischen Staatsschulden, zu überweisen an Rom – erhielten sie ein blühendes, wirtschaftlich erfolgreiches Land an einem der wichtigsten Übergänge der Alpen.
Wir verfügen bereits heute über eine gut ausgebaute Infrastruktur – unter anderem eine Autobahn und einen Flughafen – die sowohl zivil als auch militärisch genutzt werden kann. Einmal erworben tragen wir mit unserem Steueraufkommen selbstverständlich auch zum Erhalt der Vereinigten Staaten von Amerika bei. Wünschen Sie auch bei uns, einen Trump-Tower zu errichten, so wäre dies kein Problem, ihn im noch zu bauenden Bozner Bahnhofsareal unterzubringen. Hegen Sie den Drang, wie an der amerikanisch-mexikanischen Grenze auch an der neuen Südtiroler Grenze zu Italien eine Mauer zu bauen, so wären wir Ihnen ebenfalls zu großem Dank verpflichtet. Wie in Ihrem Land gibt es auch bei uns genug Leute, die sich nichts sehnlicher wünschen, als sich vom Rest der Welt und vom Elend der anderen abzuschotten.
#Groenland …. pic.twitter.com/AsRZNhClyZ
— Moppersmurf (@John_Multiplex) August 22, 2019
Zuletzt bitten wir sie – immer im Fall eines Kaufinteresses und natürlich gerne eine Person Ihrer Wahl – in Südtirol einen Gouverneur einzusetzen. Unsere einzige Bedingung ist, dass sein Büro zur unbürokratischen Erledigung von bei uns wichtigen Bürgeranliegen wie der Erhalt von Baukonzessionen oder öffentlichen Beiträgen bereits morgens um 5.00 Uhr öffnet.
Überlegen Sie es sich gut. Es ist eine Win-win-Situation. Gegen eine lächerlich kleine Summe bekämen Sie ein neues Land im Herzen Europas – den 51. Bundesstaat der USA – mit mehr als einer halben Million neuer, treuer und fleißiger US-Bürger. Wir Südtiroler hingegen wären nicht mehr Teil eines Staates, der alle Jahre eine Regierung verschleißt, und stiegen von schnöden, duckmäuserischen Europäern zu stolzen Staatsbürgern des mächtigsten Landes der Erde auf.
Greifen Sie zu, Mr. Präsident, kaufen sie uns!“
Eine Antwort aus dem Weißen Haus steht zwar noch aus, aber allein schon das faire Angebot aus Bozen dürfte das wegen des versenkten Grönland-Deals angeknackste Selbstbewusstsein des US-Präsidenten bereits merklich gehoben haben.
Vielleicht helfen ja unsere Leserinnen und Leser US-Präsident Donald Trump im Kommentarbereich beim Schreiben der Antwort.
Are you kidding me, #GOP? #Greenland as 51th state???? #Grönland @nrcc pic.twitter.com/5lA3U9hIIy
— Frank Sarfeld 🇪🇺🇪🇺 (@sarfeld) August 23, 2019