Von: apa
Im EU-Parlament soll im September darüber diskutiert werden, ob vegetarische Alternativen für Fleischprodukte zukünftig weiterhin Bezeichnungen wie “Chicken” oder “Bacon” im Namen haben dürfen. 29 Bezeichnungen sollen für exklusiv aus Fleisch hergestellte Produkte reserviert werden. Der Legislativ-Vorschlag sei kürzlich von der EU-Kommission eingereicht worden, hieß es in einer Aussendung der Veganen Gesellschaft Österreich am Freitag.
Es geht bei dem Änderungsvorschlag nicht um Bezeichnungen wie “Veggie Burger” oder “Veggie Würstel”, vielmehr sind die Erwähnung von Fleischprodukten im Namen wie “Veggie Chicken Burger” Thema. Neben “Chicken” stehen unter anderem “Beef”, “Wing” oder “Ribs” auf der Liste des Änderungsvorschlages der EU-Kommission. Konkret soll damit klargestellt werden, dass sich in Ersatzprodukten kein Fleisch befinde. Wie aus dem zugehörigen Vorschlag hervorgeht, soll die Neuregelung alle Vermarktungsphasen betreffen.
Vorschlag bereits Ende Juni im EU-Agrarministerrat diskutiert
Die von Tschechien ausgehende Initiative war bereits Ende Juni von 18 Mitgliedsstaaten im EU-Agrarministerrat begrüßt worden. Auch Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) hatte sich für die Initiative ausgesprochen. “Wir wollen, dass die Konsumentinnen und Konsumenten auf den ersten Blick unterscheiden können zwischen tierischen Lebensmitteln und hoch verarbeiteten Industrielebensmitteln”, hatte Totschnig Ende Juni erklärt.
Kritik kam am Freitag vom SPÖ-EU-Abgeordneten Günther Sidl: “Diese Herumbastelei an klar gekennzeichneten vegetarischen oder veganen Produktbezeichnungen kann sich die EU-Kommission sparen”, sagte Sidl am Freitag der APA. Für ihn sei die Debatte eine “klare Themenverfehlung”.
Auch Felix Hnat von der Veganen Gesellschaft Österreich zeigte sich ablehnend gegenüber dem Vorschlag. “Warum sollen jetzt 29 Wörter verboten werden, wenn in Österreich seit 15 Jahren kein Fall einer Verwechslung aufgetreten ist?”, fragte Hnat in einer Aussendung. Geschmacksrichtung und Form von klar als pflanzlich erkennbaren Speisen würden eine wichtige Orientierung für Konsumentinnen und Konsumenten geben.
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