Skitourenfahrer von Lawine erfasst

Dem weißen Tod nur knapp entronnen

Montag, 29. April 2019 | 10:35 Uhr

Trient – Der erst kürzlich gefallene Neuschnee hat das Herz von so manchem Bergliebhaber wohl deutlich höher schlagen lassen. Für Fünf Skitourenfahrer aus der Region, die der weißen Verlockung erlegen sind, wäre es jedoch beinahe zu einer Katastrophe gekommen: Sie wurden am Sonntag in der Cima-Tosa-Nordeisrinne in der Brentagruppe im Trentino von einer Lawine erfasst.

Die Skitourenfahrer stammen aus Südtirol und dem Trentino, die in zwei unterschiedlichen Seilschaften unterwegs waren. Die Lawine hat sich gegen 8.30 Uhr auf einer Höhe von 2.300 Metern gelöst.

Den Beteiligten, die von der Lawine erfasst wurden, gelang es zwar, relativ nah an der Oberfläche zu bleiben. Trotzdem wurden sie von der weißen Wucht Dutzende von Metern über den Hang hinunter mitgerissen.

Die erste Seilschaft bestand aus einem 52-Jährigen aus dem Trentino und zwei Südtirolern im Alter von 35 und 30 Jahren. Während der 52-Jährige und der 35-Jährige mit leichten Verletzungen mit dem Rettungshubschrauber ins Trientner Krankenhaus geflogen wurden, ist der dritte Skitourenfahrer gemeinsam mit den beiden Männern der zweiten Seilschaft verschont geblieben.

Trotzdem wurden auch sie ins Tal geflogen und im Krankenhaus von Tione sicherheitshalber untersucht.

Die Rettung der fünf Beteiligten war nicht einfach – auch angesichts der Wetterbedingungen, die am Sonntag herrschten. Die Cima-Tosa-Nordeisrinne gilt als besonders steil und gefährlich.

Gleich nachdem gegen 8.40 Alarm geschlagen worden war, forderte der zuständige Koordinator der Bergrettung den Rettungshubschrauber an. Dieser seilte den Techniker und das Ärzteteam am Unfallort ab. Anschließend wurden auch zwei Bergretter abgeseilt.

Die Bergrettung im Trentino erinnerte daran, dass die Schneedecke auf einer Höhe von 3.000 Metern durch die jüngsten Schneefälle bis zu 70 Zentimeter betragen kann. Der starke Wind führte zudem zu Schneeverwehungen, wodurch der Schnee stellenweise zu großen Haufen verfrachtet worden ist. Bei Exkursionen empfehlen die Bergretter unter anderem auf die Sonneneinstrahlung und auf die Neigung der Hänge zu achten. Vor allem im Frühling lösen sich Schneebretter durch die rasch steigenden Temperaturen eher.

Von: mk

Bezirk: Bozen