Bilanz über die vergangene Wintersaison

Die Bergretter der Finanzpolizei riskieren viel

Donnerstag, 04. Mai 2017 | 11:40 Uhr

Bozen/Trient – Der Bergrettung der Finanzpolizei im Trentino-Südtirol, die in der Region Stationen in Sterzing, Winnebach, Bruneck, Meran, Schlanders und in Tione di Trento verfügt, zieht über die vergangene Wintersaison Bilanz.

Insgesamt wurden 706 Einsätze durchgeführt, 34 davon mit Hubschraubern. Dabei konnte 700 Personen geholfen werden. Die Bergungsbedingungen waren nicht immer einfach. Oft riskierten die Bergretter dabei, selbst verletzt zu werden.

Die Einsätze erfolgten in Skigebieten, am Gletscher, auf Höhenwegen und in widrigem Gelände – unter anderem auch bei großer Lawinengefahr. Auch in der Nacht waren die Bergretter der Finanzpolizei im Einsatz.

Bei den Rettungseinsätzen nach den schweren Erdbeben und den heftigen Schneefällen in Mittelitalien im vergangenen Jänner waren die Bergretter der Finanzpolizei ebenfalls dabei. Besonders intensiv war die Arbeit beim Hotel Rigopiano, das am 18. Jänner von einer Lawine verschüttet worden war. Mit Hubschraubern wurden neben einer beachtlichen Anzahl an Bergrettern sechs Lawinenhundestaffeln zum Unglücksort geflogen.

Die Bergretter konnten sich auf ihre vierbeinigen Helfer verlassen: Die Lawinenhunde Black, Ducky, Frieda, Baffalo, Hatchi und Houky sind darauf spezialisiert, Personen, die von Lawinen verschüttet wurden, aufzuspüren. Ihnen gelang es, die Retter sowohl zu Überlebenden als auch zu bereits toten Opfern des Lawinenunglücks zu lotsen.

Die Flugrettung der Bozner Finanzpolizei war im vergangenen Winter außerdem in Ortolano, einer Fraktion der Gemeinde Campotosto, in der Provinz L’Aquila im Einsatz. Die Ortschaft war von der Außenwelt abgeschnitten. Unter widrigen Wetterbedingungen ist es gelungen, 21 Personen zum Flughafen nach Preturo in Sicherheit zu bringen. Unter den Betroffenen befanden sich auch Kinder und Jugendliche – darunter ein Neugeborenes, das erst 20 Tage alt war.

Auch bei vermissten Personen ist die Bergretter der Finanzpolizei und eigens ausbildete Hundestaffeln gefragt. Neben Initiativen zur Prävention von Bergunfällen sind die Bergretter der Finanzpolizei außerdem für die Ermittlungen zuständig, sollten bei solchen Unfällen strafrechtlich relevante Fragen auftauchen.

Von: mk

Bezirk: Bozen