Von: mk
Bozen – „Ohne unsere Freiwilligen wären viele Dienste der Caritas nicht möglich. Ihnen gebührt unser Dank und unsere Anerkennung“, sagt Caritas-Direktorin Beatrix Mairhofer anlässlich des internationalen Tages des Ehrenamtes, der am 5. Dezember begangen wird. Knapp 1.000 Freiwillige sind auf das ganze Jahr verteilt bei der Caritas aktiv tätig.
„Sie verrichten die verschiedensten Tätigkeiten und Aufgaben, zu den unterschiedlichsten Zeiten und mit verschiedenster Dauer“, sagt Brigitte Hofmann, die Leiterin des Bereiches Caritas&Gemeinschaft, welchem der Dienst Freiwilligenarbeit innerhalb der Caritas zugeschrieben ist. „Im Haus Emmaus, der Wohngemeinschaft für HIV-Erkrankte, beispielsweise erledigen die Freiwilligen Behördengänge für die Bewohner, begleiten sie zum Arzt oder ins Stadtzentrum. Bei der Caritas Hospizbewegung sind die ehrenamtlichen Mitarbeitenden für schwer kranke, sterbende und trauernde Menschen sowie deren Angehörige da. Ebenso wären unsere Essensausgabestellen in Bozen und Brixen ohne Mithilfe der zahlreichen Freiwilligen undenkbar, wie auch die Ferienwochen in Caorle, die Telefonseelsorge und die Begleitung von Flüchtlingen und Migranten“, zählt Hofmann ein paar der vielen Beispiele von Freiwilligentätigkeit innerhalb der Caritas auf.
„Eben weil die Freiwilligenarbeit für uns so wichtig ist, müssen Freiwillige auch begleitet werden. Sie brauchen eine Ansprechperson, einen regelmäßigen Austausch, Angebote zur Fort- und Weiterbildung und wo notwendig, auch Supervision. Das ist das, was wir den Freiwilligen dafür bieten können, dass sie ihre Zeit und ihre Fähigkeiten unentgeltlich in den Dienst der guten Sache stellen“, sagt Hofmann. „Wir schätzen und anerkennen die Arbeit unserer vielen Freiwilligen sehr – sie sind unsere wichtigste Stütze. Ihr Einsatz zeigt auch, dass es viele beherzte Menschen gibt, denen das Schicksal anderer nicht egal ist, die das Ihre dazu beitragen wollen, dass es allen Menschen, die bei uns leben, gut geht. Dafür ein herzliches Dankeschön“, schließt Caritas-Direktorin Beatrix Mairhofer.
„Junges Ehrenamt ist unglaublich vielseitig“
Weltweit wird am 5. Dezember der Internationale Tag des Ehrenamts begangen. Die Katholische Jungschar Südtirols und Südtirols Katholische Jugend möchten diesen Tag nutzen, um all „ihren“ Ehrenamtlichen für ihren vorbildlichen Einsatz zu danken. Gleichzeitig möchten sie darauf hinweisen, was das junge Ehrenamt in den verschiedensten Bereichen leistet.
Das Ehrenamt leistet einen wichtigen Beitrag für die soziale Integration und den Zusammenhalt der Gesellschaft. Aktuell sind diese Eigenschaften wichtiger denn je. In der Katholischen Jungschar und bei Südtirols Katholischer Jugend ist die ehrenamtliche Tätigkeit nicht nur eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung für Jugendliche und junge Erwachsene, sondern auch Ausdruck des christlichen Gebots der Nächstenliebe. Es gehört zur christlichen Überzeugung, sich für andere einzusetzen und zum Gemeinwohl beizutragen.
Dies zeigt sich vor allem auch in Spendenaktionen der Vereine, wie z.B. die Spendenaktion Sternsingen, die von der Katholischen Jungschar Südtirols organisiert wird. „Umso große Spendenaktionen durchzuführen, sind wir auf viele helfende Hände angewiesen. Nur durch die Hilfe von den Ehrenamtlichen, die die Sternsingenbesuche koordinieren, sich um die Gewänder kümmern, die Kinder vorbereiten, begleiten und für sie kochen, ist die Aktion Sternsingen jedes Jahr ein Erfolg und es kann Menschen auf der ganzen Welt mit den Spenden geholfen werden,“ erklärt Elsa Platzgummer, dritte Vorsitzende der Jungschar.
Das junge Ehrenamt leistet in vielen anderen Bereichen noch ganz viel. „Wir möchten auch die Besonderheit unserer Vereine hervorheben, in welchem Kinder und Jugendliche ohne Leistungsdruck mit dabei sein können und sich alle entsprechend ihrer Talente und Motivation einbringen können“, erklärt Simon Klotzner, erster Landesleiter von Südtirols Katholischer Jugend und meint weiter: „Wie vielfältig die Motivation der jungen Menschen ist, sich ehrenamtlich zu engagieren, zeigt unsere „Ehrenamtskampagne“ auf.“ Dafür wurden Mitglieder des Hauptausschusses von Südtirols Katholischer Jugend gefragt, warum sie ehrenamtlich tätig sind und ihre Antworten werden rund um den 5. Dezember auf den Social-Media-Kanälen des Vereins veröffentlicht.
Elsa Platzgummer, dritte Vorsitzende der Jungschar erzählt: „Im nächsten Jahr feiern wir das 70 Jahr Jubiläum. 70 Jahre Jungschar bedeutet, dass sich seit 70 Jahren Menschen ehrenamtlich für die Kinder in den Pfarreien engagieren. Ohne das Engagement der ehrenamtlichen Gruppenleiterinnen und -leiter wäre die Jungschar nicht das, was sie heute ist.“
JG: Das Ehrenamt muss geschützt werden
Die Junge Generation in der SVP dankt den vielen Südtirolern die mit unzähligen freiwilligen Stunden und Energie die Tradition des Ehrenamts aufrechterhalten und somit einen wesentlichen Teil zum Allgemeinwohl beitragen. Gleichzeitig fordert die SVP-Jugend den Abbau von bürokratischen Hürden um die Vereinsarbeit zu erleichtern.
„Das Ehrenamt ist die tragende gesellschaftliche Säule unseres Landes – fast jeder zweite Südtiroler ist Mitglied eines Vereins und trägt somit auf vielfältige Art und Weise zum Zusammenleben bei. Unser Land wäre ohne das Ehrenamt nicht das was es ist. Das Ehrenamt IST Südtirol, es liegt uns in den Genen“, so Dominik Oberstaller, JG-Vorsitzender, „jeder Ehrenamtliche leistet Tag für Tag einen unglaublichen Beitrag für unsere Gesellschaft, es kann nicht sein, dass diesen Menschen Steine in den Weg gelegt werden!“
Weiterhin mache die Reform des Dritten Sektors den Südtiroler Vereinen zu schaffen. Für die Junge Generation in der SVP ist klar: Die Steine, welchen den Südtiroler Ehrenamtlichen durch diese Reform in den Weg gelegt werden, müssen so schnell wie möglich beseitigt werden. Denn zunehmende Bürokratie, neue Finanzbestimmungen und schwere Auflagen führten dazu, dass sich Menschen nicht mehr bereiterklären, Verantwortung in ihrer Organisation zu übernehmen.
„Das Land muss sich um eine Sonderlösung im Bereich des Dritten Sektors bemühen, es kann nicht sein, dass unsere Vereine und Organisationen jenen südlich der Salurner Klause gleichgestellt werden, wo gerade bei uns das Ehrenamt eine solch wichtige Rolle spielt! Das Ehrenamt ist eine tragende Säule Südtirols und sichert das gesellschaftliche Zusammenleben in Zukunft – deshalb muss von politischer Seite alles unternommen werden, um Vereine bestmöglich zu unterstützen“, so Oberstaller.
Die Junge SVP möchte sich bei allen Südtirolern bedanken die tagtäglich in ihrer Freizeit Kraft und Herzblut für das Allgemeinwohl geben. „Ganz egal ob bei der Feuerwehr, bei den Musikkapellen oder den vielen anderen unzähligen ehrenamtlichen Organisationen. Sie machen unser Land zu dem was es ist, dafür gebührt ihnen Dank!“
Bauernbund: Ehrenamt ist Leidenschaft
Ob in Musikkapellen, in Sportvereinen, bei Rettungs-, karitativen oder religiösen Vereinen: Zehntausende Menschen engagieren sich in Südtirol im Ehrenamt, darunter auch viele Bäuerinnen und Bauern. Allen Freiwilligen möchten der Südtiroler Bauernbund und die bäuerlichen Organisationen am Tag des Ehrenamtes Danke sagen – und zugleich die Politik ermutigen, Vereine noch mehr zu unterstützen.
Das Ehrenamt hat in Südtirol einen hohen Stellenwert. Rund ein Drittel der Südtirolerinnen und Südtiroler sind im Ehrenamt aktiv und damit italienweit an der Spitze. Es sind aber nicht nur diese beeindruckenden Zahlen, die das Ehrenamt so wertvoll machen, sondern auch die gesellschaftlichen Leistungen, die die vielen Ehrenamtlichen tagtäglich erbringen. „Was wären unsere Dörfer und Städte ohne Musikkapelle und Chor, Feuerwehr, Bildungsausschuss oder Sportverein? Vereine machen unsere Orte lebenswert und attraktiv“, unterstreicht Bauernbund-Obmann Leo Tiefenthaler. Feuerwehren, Weißes Kreuz und andere Rettungsdienste helfen zudem in Notsituationen. Ohne diese vielen Freiwilligen würden die Kosten für die Öffentlichkeit beträchtlich steigen.
Vom Vereinsleben profitieren aber auch die Ehrenamtlichen selbst, die in den vielen verschiedenen Vereinen und Organisationen ihrer Leidenschaft nachgehen können. „Das Ehrenamt ist für mich eine persönliche Bereicherung, man gibt viel, bekommt aber auch viel zurück,“ ist Landesbäuerin Antonia Egger überzeugt. Sie ist schon ihr Leben lang ehrenamtlich tätig. „Das Ehrenamt ist für die Allgemeinheit unbezahlbar. Durch die gemeinsame Tätigkeit von Menschen wird das Zusammengehörigkeitsgefühl untereinander gestärkt und es entstehen neue Freundschaften“, findet auch die Landespräsidentin der Seniorenvereinigung Theresia Agreiter Larcher.
Bäuerinnen und Bauern sind besonders häufig ehrenamtlich aktiv – in nichtbäuerlichen Vereinen genauso wie in bäuerlichen. In der Südtiroler Bauernjugend wirken über 1.400 Funktionärinnen und Funktionäre in 151 Ortsgruppen. „Das Ehrenamt ist besonders für junge Menschen eine Bereicherung, denn sie können sich leidenschaftlich für den Erhalt von Kultur und Brauchtum unserer Heimat, für lebendige Dörfer und die Pflege der Landschaft einsetzen. Dabei lernen sie für die Zukunft, Verantwortung zu übernehmen“, erklärt SBJ-Landesleiterin Angelika Springeth.
Rund 1.000 Ehrenamtliche sind als Funktionärinnen für die Südtiroler Bäuerinnenorganisation aktiv. Die Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund zählt zurzeit 64 Ortsgruppen und rund 450 Funktionärinnen und Funktionäre. Und im Südtiroler Bauernbund vertreten über 1.200 Freiwillige die Interessen der bäuerlichen Familien.
„All den vielen Freiwilligen, die sich in Südtirol ehrenamtlich für andere einsetzen und den Menschen eine Freude machen, möchten wir anlässlich des Tages des Ehrenamtes von Herzen danken. Unser Dank gilt aber auch jenen, die die Vereine unterstützen, Private genauso wie die Politik“, so die Vorsitzenden der bäuerlichen Organisationen unisono.
Damit das Ehrenamt gerade in Zeiten, wo der Trend immer mehr in Richtung Individualisierung geht, weiter wachsen kann, müssen die Rahmenbedingungen verbessert werden. „Durch die Reform des Dritten Sektors wird das Ehrenamt leider immer bürokratischer“, beklagt Landesbäuerin Antonia Egger. Über eines sind sich die vier bäuerlichen Organisationen ebenfalls einig: Die kleinen Vereine in Südtirol, in denen sich ehrenamtliche Mitglieder in ihrer Freizeit auch um alle bürokratischen Angelegenheiten kümmern sollen, müssen mehr unterstützt werden. Derzeit sei es leider so, dass etwa die Organisation von Festen und Veranstaltungen immer aufwändiger wird. „Die bäuerlichen Vereine leisten einen wichtigen Beitrag für die Dorfgemeinschaft, sie pflegen Traditionen und Bräuche in den Südtiroler Dörfern, wirken im Dorf bei jedem Fest mit; dies muss auch in Zukunft noch möglich sein“, so SBJ-Landesobmann Raffael Peer. Daher fordern die Spitzen der bäuerlichen Organisationen, dass das Gesetz 398/91 auch weiterhin für die bäuerlichen Organisationen gilt, denn diese wurden von der Eintragung in das neue Register für ehrenamtliche Organisationen im dritten Sektor „Runts“ ausgeschlossen. Auch die Haftung und viele weitere rechtliche Fragen schrecken viele davor ab, ein Ehrenamt zu übernehmen. „Da ist die Politik gefordert, Vereine und deren Funktionäre zu entlasten“, so Raffael Peer.
Ein besonderes Anliegen hat die Seniorenvereinigung: „Gerade die zunehmende Bürokratisierung und die Digitalisierung des Ehrenamts bereiten älteren Menschen oft Schwierigkeiten. Zudem werden ihre Bedürfnisse bei Entscheidungen oft vergessen. Daher ist es wichtig, auch das Potential der Seniorinnen und Senioren, v. a. der jüngeren, zukünftig noch viel stärker zu nutzen“, unterstreicht Theresia Agreiter Larcher. Gleiches gilt übrigens auch für junge Menschen, die noch viel stärker an das Ehrenamt herangeführt werden sollen. Der SBB hat daher zusammen mit den bäuerlichen Organisationen das LINSA-Projekt ins Leben gerufen. Es zielt darauf ab, junge und weibliche Nachwuchskräfte für Führungspositionen in Vereinen und Organisationen zu motivieren.
VSS: „Unseren größten Respekt und Dank“
Der Verband der Sportvereine Südtirols (VSS) nutzt den Tag des Ehrenamtes, um den unzähligen Freiwilligen in Südtirols Amateursportvereinen seinen herzlichsten Dank auszusprechen.
Südtirol ist ein Land des Ehrenamtes. Allein bei 500 VSS-Mitgliedsvereinen gibt es rund 12.000 ehrenamtliche Mitarbeiter*innen. Die Ehrenamtlichen in den Sportvereinen ermöglichen, dass jung und alt, aber ganz besonders die Kinder und Jugendlichen, von Bewegung, Spiel und Sport als fundamentalen Bestandteil ihrer Lebenswelten profitieren können und in ihrer persönlichen Entwicklung gefördert und gestärkt werden. Tausende Frauen und Männer setzten sich dafür Tag für Tag mit viel Herzblut ein. Dazu hat jeder Verein bzw. jede Sektion noch unzählige Helfer*innen, die beispielsweise bei Vereinsveranstaltungen, bei der Pflege von Sporteinrichtungen mithelfen und damit wertvollste Hilfe leisten. Ohne diese Menschen, die sich ehrenamtlich einbringen, wäre die Arbeit der Vereine und des Verbandes der Sportvereine Südtirols in der heutigen Form nicht möglich. Die unzähligen, freiwillig geleisteten Arbeitsstunden sind für unsere Gesellschaft unersetzlich, unverzichtbar und unbezahlbar. Sie sind eine Investition in die Lebensqualität unserer Gesellschaft.
Ein großes Ziel des VSS ist es, den Stellenwert des Ehrenamtes auch in Zukunft hochzuhalten. Besonders die letzten Jahre haben klar gezeigt, wie bedeutend die ehrenamtliche Arbeit in allen Lebenslagen und -situationen ist und wie das Ehrenamt besonders in schwierigen Situationen die Gemeinschaft zusammenbringen kann, Solidarität schafft. Nirgends gelingt etwa Integration und Inklusion so leicht und spielerisch wie im Sportverein. Gemeinsam muss das Ehrenamt weiter gestärkt und damit gleichzeitig für zukünftige Aufgaben und schwierige Situationen gerüstet werden. Vertrauen in die Menschen und ihrer Organisationen ist mehr denn je gefragt. „Ich möchte stellvertretend für den VSS euch allen ein aufrichtiges Dankeschön ausrichten. Von euren Leistungen, eurem Engagement, eurem Ehrenamt lebt unser Land und dafür verdient ihr unseren größten Respekt, unsere Wertschätzung und unseren Dank“, so VSS-Obmann Günther Andergassen.