Von: lup
Brixen – Diözesanbischof Ivo Muser hat heute (21. September 2024) bei der Pastoraltagung in Brixen drei herausragende Persönlichkeiten mit der Verdienstmedaille der Diözese Bozen-Brixen ausgezeichnet: Rosa Tamanini Dell’Eva, Bruder Erich Fischnaller und Priester Luis Gurndin. Sie wurden für ihre Verdienste und ihren Einsatz für die Ortskirche geehrt. Tamanini ist für ihr langjähriges Engagement in der Katholischen Aktion und sozialen Einrichtungen ausgezeichnet worden, Fischnaller für seine jahrzehntelange Missionsarbeit in Afrika, und Gurndin für sein vielseitiges Wirken als Priester, Regens und Seelsorger.
Die Verleihung der diözesanen Ehrungen bei der Pastoraltagung ist mittlerweile zur Tradition geworden. Wie Generalvikar Eugen Runggaldier erklärte, schlagen der Pastoralrat, die katholischen Vereine und Verbände, die Consulta dei Laici und der Kurienrat dem Bischof Kandidatinnen und Kandidaten für die Ehrung vor. Der Bischof entscheidet dann, wer die Auszeichnung erhalten soll.
Rosa Tamanini Dell’Eva wurde für ihre jahrzehntelange engagierte Arbeit in der Katholischen Aktion und ihr umfassendes soziales Engagement geehrt. Ende der 1980er-Jahre übernahm sie als erste Frau den Vorsitz der „Azione Cattolica“ und leitete diese für zwei Amtsperioden. Ebenfalls seit den 1980er-Jahren engagierte sie sich beim Verein „La Strada – Der Weg“, sowohl als Ehrenamtliche als auch als Vorstandsmitglied. Gemeinsam mit anderen gründete sie die Stiftung Don Giancarlo Bertagnolli. Seit 2017 ist sie Mitglied des Verwaltungsrates der Caritas. Ihr Engagement für Bedürftige zeigt sich auch in ihrer Tätigkeit als Ehrenamtliche beim Roten Kreuz und als Mitglied der Bewegung Pax Christi. Auch bei der Gründung des Friedenszentrums Bozen hat sie mitgewirkt.
Rosa Tamanini Dell’Eva erhielt die Auszeichnung für ihren Einsatz für soziale Gerechtigkeit und ihr vielfältiges Engagement in Kirche und Gesellschaft.
Die Ehrung von Bruder Erich Fischnaller war mit einer Premiere verbunden: Es war das erste Mal, dass bei der Pastoraltagung jemand geehrt worden ist, der gar nicht persönlich anwesend war. „Aber Sie werden gleich sehen, dass es dieser Mann verdient, heute geehrt zu werden, obwohl er nicht da, sondern weit weg im Herzen Afrikas ist“, sagte Generalvikar Eugen Runggaldier in seiner Laudatio. Bruder Erich wurde für sein jahrzehntelanges missionarisches Wirken in Afrika geehrt. Vor 75 Jahren in Mühlbach geboren, trat er 1965 den Comboni-Missionaren bei. Nach seiner Ausbildung als Tischler arbeitete er in Missionshäusern in Deutschland und Österreich. 1974 – vor genau 50 Jahren – begann er seinen Missionseinsatz in Südafrika und legte dort 1977 seine ewigen Gelübde ab.
Nach 30 Jahren in Südafrika setzte Fischnaller 2004 seinen Dienst im Südsudan fort. Als die Region 2017 von Unruhen erschüttert wurde, half er unzähligen Menschen bei der Flucht nach Uganda. Dort setzt er bis heute sein Engagement für sudanesische Flüchtlinge fort. Er förderte die Ausbildung in Landwirtschaft und Handwerk, baute Missionsstationen mit Schulen und Werkstätten und gab vielen jungen Menschen Hoffnung und Perspektive.
Bruder Erich Fischnaller wurde für seinen selbstlosen Einsatz für die Ärmsten der Armen und seinen Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen in den von ihm betreuten Gemeinden geehrt. Seine Schwester nahm die Ehrung stellvertretend für ihn aus den Händen von Diözesanbischof Muser entgegen.
Priester Luis Gurndin wurde für sein vielfältiges Wirken als Priester, Regens und Seelsorger ausgezeichnet. Geboren am Palmsonntag 1944 am Gonggn-Hof in Aldein, wurde er 1968 zum Priester geweiht. Nach seiner Zeit als Kooperator in Schenna und Klausen studierte er von 1972 bis 1975 Pastoraltheologie in München. Bis 1987 war er dann Diözesanreferent für die Jugend und geistlicher Assistent der Katholischen Jungschar. Anschließend wurde er Regens des Priesterseminars und lehrte Pastoraltheologie und Homiletik. 1997 war er für zwei Jahre Dekan der Philosophisch-Theologischen Hochschule. Schon 1996 war er Mitbegründer der Notfallseelsorge in Südtirol und engagierte sich auch selbst als Notfallseelsorger. Von 1997 bis 2016 war er geistlicher Assistent der Katholischen Frauenbewegung und Beauftragter für die Frauenseelsorge. Als Pfarrer wirkte er fast zwei Jahrzehnte in Tils, Tschötsch, Vahrn und Schalders und war zudem Referent für die Ständigen Diakone.
Als Anerkennung für seine Verdienste, seinen priesterlichen Dienst, sein Wirken als Regens und Professor sowie in der Kinder-, Jugend- und Frauenpastoral hat Diözesanbischof Ivo Muser Priester Luis Gurndin die Ehrenmedaille der Diözese verliehen.