Von: luk
Irpin – Es sind dramatische Bilder, die die Welt in diesen Tagen und Stunden aus der Ukraine erreichen. Eine Reporterin der New York Times hat den gezielten Beschuss einer flüchtenden Familie durch Russen in Irpin beobachtet und dokumentiert. Zwei Kinder und die Mutter wurden von russischen Mörsergranaten getötet. Ein Mann kam ebenfalls um Leben.
Seit Samstag schon harrten viele Menschen unter einer zerstörten Brücke aus. Die ukrainischen Soldaten hatten diese gesprengt, um das Vorrücken der russischen Soldaten auf die Hauptstadt hinauszuzögern.
Wie aus dem Bericht der New York Times hervorgeht, wollten sich die Zivilisten in der Stadt vor der vorrückenden Putin-Armee in Sicherheit bringen. Mit Bussen beabsichtigten sie in die Hauptstadt fliehen. In kleinen Gruppen mussten sie dazu rund hundert Meter über eine ungesicherte Straße ohne Deckung laufen. Alles stand bereit.
Doch die russischen Truppen waren schneller. Sie feuerten Mörsergranaten auf die zerstörte Brücke und nahmen dabei auch in Kauf, flüchtende Zivilisten zu töten. Eine Familie mit Gepäck und Hund schaffte es leider nicht. Sie wurden von den tödlichen Waffen getroffen.
Ukrainische Soldaten versuchten noch, die Familie zu retten. Während Mutter und Kinder schon tot waren, hatte ein Mann, der ebenfalls am Boden lag, anfangs noch einen schwachen Puls, war aber schwer verwundet und bewusstlos. Er verstarb später. Der Hund, der erbittert bellte, scheint den Granatenangriff überlebt zu haben.
UKRAINE: Footage shows what appears to be a corridor that civilians are using to evacuate from the city of Irpin near Kyiv come under attack from Russian forces. pic.twitter.com/MJdF3uwhb9
— Conflict News (@Conflicts) March 6, 2022
Eigenen Angaben zufolge zielt das russische Militär nicht auf Zivilisten. Jedoch zeichnen die Berichte und Videos aus dem Kriegsgebiet ein anderes Bild. Die Anzahl russischer Angriffe auf Wohngebiete nimmt im ganzen Land zu, wie das Video weiter unten zeigt. Vereinbarungen zu Evakuierungen scheiterten.
Seit Tagen rücken russische Soldaten durch drei Vororte nach Kiew vor: neben Irpin auch durch Hostomel und Bucha.
"Entnazifizierung" und "Entmilitarisierung" der Wohnhäuser in Irpin, bei #Kiew durch russische Streitkräfte.#Ukraine #UkraineKrieg #UkraineRussianWar #RusslandUkraineKrieg #StandWithUkraine pic.twitter.com/0D52CYhKKQ
— Mariana Leshkovych (she/they) 🏳️🌈 (@Meduselchen) March 4, 2022