Es muss ihn große Überwindung gekostet haben

Drogen: Gadertaler zeigt seinen Sohn an – Haftstrafe

Mittwoch, 07. Februar 2018 | 09:55 Uhr

Gadertal/Bozen – Schon seit einiger Zeit hegte ein Vater aus dem Gadertal den Verdacht, dass sein Sohn (22) auf die schiefe Bahn geraten war. Über Wochen beobachtete er besorgt die Bewegungen seines Sohnes und kam schließlich zu dem Schluss: Sein Kind, das er mit Liebe und Fürsorge aufgezogen hatte, ist zum Drogenhändler geworden.

Wie schwer es für den Mann gewesen sein muss, das zu tun, was er dann tat, können wohl nur Eltern nachempfinden. Im letzten August konnte er sich wohl dazu durchringen, weil die Situation für ihn unerträglich war. Als sein Sohn eingeschlafen war, durchsuchte der Vater dessen Rucksack und fand darin ein Nylonpäckchen mit Marihuana, das mit großer Wahrscheinlichkeit für den Weiterverkauf bestimmt war.

Doch das Päckchen landete nicht bei den Drogenkonsumenten, sondern bei den Carabinieri. Der Vater brachte es dorthin und zeigte seinen Sohn an.

Wie sich herausstellen sollten, hatten die Ordnungshüter den 22-Jährigen bereits unter Verdacht, in Bruneck mit Rauschmitteln zu dealen. Es wäre wohl nur eine Frage der Zeit gewesen, bis sie dem jungen Mann auf die Schliche gekommen wären – mit viel schlimmeren Konsequenzen, als jetzt.

Gestern musste sich der 22-jährige Gadertaler laut Medienberichten vor Vorverhandlungsrichter Richter Peter Michaeler verantworten.

Dem jungen Mann wurden allgemein mildernde Umstände zugestanden. Er wurde zu einer Haftstrafe von einem Jahr auf Bewährung verurteilt. Dies war auch durch die bestehenden intakten Familienverhältnisse möglich. Somit hat der 22-Jährige nun die Chance auf einen Neuanfang.

 

Von: luk

Bezirk: Bozen, Pustertal