Meran – Kriminalität, Waffen und Drogen werden immer wieder im Hip-Hop thematisiert. Wenn in Südtirol allerdings jemand mit einer (Fake-)Pistole auf die Kamera zielt, schrillen die Alarmglocken.
Das Trap-Video von “Fvmille feat. Lony” ließ bei uns die Wogen hochgehen – und in der Tat: Der Clip der multiethnischen Musikgruppe aus Sinich ist beunruhigend. Doch genau das war auch beabsichtigt.
Die Jugendlichen wollen aufrütteln, denn nicht alle Jugendlichen werden wahrgenommen. Es gibt Kinder, die ohne Väter aufwachsen. Eine Mutter, die mehrere Kinder alleine großzieht, hat es auch in Südtirol nicht leicht.
Weil sie das Leben auf der Straße zeigen, wurde die Gruppe kritisiert. In Südtirol gebe es doch keine Probleme wie in Ghettos von Großstädten, hieß es.
Doch sozialer Druck existiert eben auch bei uns. „Wir sind kein Beispiel, dem man folgen, sondern dem man zuhören soll“, rappen die Jugendlichen in ihrem neuen Song.
Sie wollen kein Vorbild sein, wie viele befürchteten, sondern ein Weckruf. Zumindest gehört wurden sie.
Von: mk
