Von: mk
Bozen – Im Prozess gegen zwei mutmaßliche Entführer, die einen jungen, in Südtirol ansässigen Mann in Sizilien verschleppt haben sollen, um ein Lsöegeld zu erpressen, ist am Mittwoch ein Zeuge einvernommen worden. Die beiden Angeklagten riskieren eine Haftstrafe bis zu 30 Jahren.
Der Mann, der aus dem Ausland stammt, aber bereits seit zehn Jahren in Südtirol lebt, hat sich als Nebenkläger in das Verfahren eingelassen und wird vom Bozner Anwalt Nicola Nettis als Rechtsbeistand unterstützt, schreibt die Zeitung Alto Adige.
Der Fall selbst ereignete sich im Jahr 2023. Der Urlaub, den der junge Mann in Sizilien verbringen wollte, hat sich in einen regelrechten Albtraum verwandelt. Nur wenige Tage nach seiner Ankunft wurde er überfallen: Unbekannte attackierten ihn, zogen ihm einen Stoffsack über das Gesicht und verschleppten ihn an einen isolierten Ort.
Die Entführer hielten dem jungen Mann eine Pistole an den Kopf und zwangen ihn, seinen Vater im Ausland anzurufen. Von diesem verlangten sie ein Lösegeld in Höhe von 500.000 Euro.
Die Männer brachten das Opfer anschließend in ein abgelegenes Bauernhaus, wo der junge Mann vier Tage lang mit einer Kette an eine Mauer gebunden war. Allerdings gab er nicht auf: Immer wieder bewegte er den Eisenring, der ihn gefangen hielt, hin und her, bis es ihm nach unzähligen Versuchen gelang, sich zu befreien.
Die Flucht war alles andere als einfach: Er befand sich in ein einer abgelegenen Gegend und konnte niemanden trauen. Schließlich erreichte er ein bewohntes Zentrum, wo er sich Hilfe holte.
Den Carabinieri von Caltanisetta und der Spurensicherung gelang es im Anschluss, im Bauernhaus anhand von Gegenständen mehrere DNA-Proben der mutmaßlichen Täter zu sichern. Dadurch konnte deren Identität ermittelt werden.
Am Mittwoch ist in Caltanisetta ein Zeuge angehört worden, der in den Tagen der Entführung Arbeiten im Bauernhaus erledigt hatte.




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