Druck steigt

Neue Mails belasten Trump: “Stunden” mit Epstein-Opfer verbracht

Mittwoch, 12. November 2025 | 16:57 Uhr

Von: mk

Die Affäre um den Sexualstraftäters Jeffrey Epstein lässt US-Präsident Donald Trump nicht los. Nun sind neue Mails veröffentlicht worden, die nahelegen, dass Trump mehr wusste, als er bislang zugab. Die Schlinge zieht sich weiter zu.

Die nun veröffentlichten Mails stammen aus dem Material, das US-Demokraten im Aufsichtsausschuss des Repräsentantenhauses erhalten hätten. Mehrere US-Medien, darunter die New York Times und CNN, berichteten über den Schriftverkehr von Jeffrey Epstein, in denen er Trump mehrfach erwähnt haben soll. Unter anderem sei in den Mails gestanden, dass Trump von den Mädchen gewusst habe.

Doch damit nicht genug: Epstein soll außerdem geschrieben haben, dass Trump “Stunden” mit einem der Opfer in seinem Anwesen verbracht haben soll.

Der wohlhabende Finanzier Jeffrey Epstein, der wegen Sexhandels mit Minderjährigen angeklagt war, beging 2019 in Haft mutmaßlich Selbstmord. Er hatte sich nicht schuldig bekannt. Nach seinem Tod wurde das Verfahren gegen ihn eingestellt. Trump war mit Epstein in den Neunzigerjahren und frühen Nullerjahren privat befreundet, bestritt in der Folge allerdings stets, dass er in Epsteins mutmaßlichen Handel mit minderjährigen Mädchen und jungen Frauen involviert gewesen sei.

Stattdessen versprach er im Wahlkampf eine vollständige Veröffentlichung der Akten, die bislang allerdings nie stattgefunden hat. Zu einer Abstimmung, wie sie die Demokraten, aber auch einige Republikaner heftig fordern, kam es bisher nicht. Im Gegenteil: Die Angelobung der demokratischen Abgeordneten Adelita Grijalva war vor dem Hintergrund der für die Veröffentlichung nötigen Mehrheiten im Repräsentantenhaus von Sprecher Mike Johnson immer wieder verschoben worden. Grijalva hatte Ende September den Abgeordnetensitz bei einer Nachwahl gewonnen. Am Mittwochabend soll sie endlich als Abgeordnete vereidigt werden und kann dann die letzte nötige Unterschrift unter eine Abgeordneteninitiative setzen.

In den Mails, über die nun berichtet wird, wendet sich Epstein an den Skandalautor Michael Wolff sowie an seine Lebensgefährtin und Komplizin Ghislaine Maxwell. Sie wurde im Jahr 2022 zu 20 Jahren Haft verurteilt.

Epstein soll an seine Vertraute im Sommer 2011 geschrieben haben, Trump sei “the dog that hasn’t barked” gewesen. Die englische Phrase drückt aus, dass eine von etwas betroffene Person ungewöhnlicherweise nicht öffentlich aufgefallen ist. US-Medien spekulieren, dass Epstein damit auf fehlende Berichte zu Anwesenheiten Trumps bei seinen Feierlichkeiten hinweisen wollte. Ein Opfer habe “Stunden mit ihm in meinem Haus verbracht”, dennoch sei Trump “nie erwähnt worden”, soll aus dem Mail hevorgehen.

In einer E-Mail aus dem Jahr 2015 teilt Autor Wolff Epstein mit, er habe erfahren, dass CNN den damaligen Anwärter auf die republikanische Präsidentschaftsnominierung in einer Wahldebatte zu seinen Aufenthalten bei Epstein befragen wolle, und ordnete dies als positiv für Epstein ein. Sollte Trump die Vorwürfe zurückweisen, könne Epstein den Republikaner entweder “politisch aufhängen” oder im Fall eines Wahlsieges, “Schulden generieren”.

Zeitlich sind die neu aufgetauchten E-Mails außerdem deutlich nach dem vermeintlichen Ende von Trumps Bekanntschaft mit Epstein einzuordnen. Trump selbst hatte behauptet, in den 2000er-Jahren den Kontakt zu Epstein abgebrochen zu haben.

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