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Meran – „Bodenentsiegelung“ ist ein Begriff, der immer häufiger im Zusammenhang mit Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel verwendet wird. Ein hochaktuelles Thema, das Information und Sensibilisierung erfordert. Aus diesem Grund hat der Meraner Umweltverein AmUm Ambiente Umwelt MeranO EO am gestrigen Freitagabend einen Informationsabend organisiert.
Eingeladen wurden Marianna Ceci aus Parma und Ilaria De Noia aus Meran, Doktorandinnen des Bauingenieurwesens und der Architektur an der Universität Parma, welche fast zwei Stunden lang vor dem interessierten Publikum referierten.
„Die Auswirkungen des Klimawandels und des zunehmenden Flächenverbrauchs auf nationaler und internationaler Ebene betreffen alle Bereiche der Nachhaltigkeit. In Italien sind die offensichtlichsten Auswirkungen dieser Dynamik hydrogeologische Katastrophen wie Überschwemmungen und der städtische Wärmeinseleffekt“, sagte De Noia und betonte: „Die wirtschaftlichen und sozialen Folgen sind beträchtlich“. Um diese Probleme anzugehen, verpflichten sich die Europäische Kommission und die Mitgliedstaaten, den Flächenverbrauch durch politische und rechtliche Maßnahmen zu begrenzen, zu mildern und auszugleichen.
In diesem Zusammenhang ist die Entsiegelung eine wichtige Maßnahme, um die Durchlässigkeit städtischer Böden wiederherzustellen, indem undurchlässige Schichten wie Asphalt oder Beton sowohl auf öffentlichen als auch auf privaten Flächen entfernt werden.
„Anhand italienischer und internationaler Fallstudien haben wir gezeigt, wie die Entsiegelung heute in der Praxis umgesetzt wird, von Parma über Berlin bis in die USA“, so Ceci weiter. “Natürlich spielen die Stadtplanerinnen und Stadtplaner eine zentrale Rolle, aber auch die Bürgerinnen und Bürger können sich auf ihre Weise für durchlässigere und grünere Städte einsetzen – zu unserem Nutzen und zum Nutzen künftiger Generationen.
In der Gemeinde Meran wurden bereits einige Ausweisungen vorgenommen, zum Beispiel am Bahnhof Untermais und in Sinich. Der städtische Grünplan und der Aktionsplan für nachhaltige Energie und Klima (SECAP) fordern die Stadtplaner auf, immer mehr Grünflächen zu schaffen, um die Versickerung des Wassers in den Boden zu erhöhen und das Oberflächenwasser besser zu kontrollieren. „Genau in diese Richtung sollten wir gehen“, argumentiert der AmUm-Vorstand. „Wir sollten die Zementierung stoppen und das, was zumindest in der Theorie, zum Beispiel auch im Landesklimaplan 2040, lautstark propagiert wird, konkret umsetzen.“
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5 Kommentare auf "Entsiegelung städtischer Böden"
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Sehr sehr lobenswerte Aktionen die Entsiegelung von Flächen im städtischen Bereich👍
Meran, Bozen und Bruneck haben bereits einige Akzente gesetzt bravo🙏
Und was macht Brixen? Dort wurde unlängst ein Antrag der Opposition im Gemeinderat betreffend Entsiegelung von der Mehrheit abgeschmettert🙈
Und hinter den Kulissen wird im Land die Bauleitplanänderung „Rodung Auwald für ein neues BETON-Gebäude der Firma PROGRESS“ vorangetragen! Auch dank der grossen Unterstützung des ex Brixner Bürgermeisters und nunmehrigen Urbanistik-Landesrates Peter Brunner😉
@schlauer… das mit dem Auwald ist ein Fixum einiger weniger grüner Brixner, die meisten Unterstützer der Causa Auwald, sind wohl NichtBrixnern, die das vorangetieben? Warum will man sich in die Lokalpolitik anderer Gemeinden einmischen? Hier braucht es mehr Pragmatismus und weniger grüne Hysterie! Wenn man das mit der Versiegelung beim Progressareal anprangert, dann wäre es konsequent auch jeden Wohnbau zu kritisieren, oder schlauer?
@schlauer
…im Volksmund heisst er nicht umsonst Betonbrunner…
Welchen Sinn macht es, Grünflächen in der Stadt anzulegen und dafür vor der Stadt Felder mit Häusern zuzubetonieren?
das wichtige Thema Versiegelung und das entsprechende Verständnis muss erst noch in viele politische Köpfe Eingang finden!
aber auch der einfache Bürger muss sich damit auseinandersetzen!