Bozen – Seit über zehn Jahren wird eine Frau mit ihren drei Kindern von ihrem Ex-Mann verfolgt. Der Terror ging so weit, dass sie in eine andere Stadt in Mittelitalien umzog. Anschließend siedelte sie wieder zurück in eine Stadt nach Norditalien, die immer noch in beträchtlicher Entfernung zu Südtirol liegt. Doch all das nützte wenig.
Bei dem Mann handelt sich um einen Freiberufler aus Bozen – nach außen hin ein Vorzeigebürger. Er stellt der Familie immer noch nach. Er beschattet und bedroht seine Angehörigen, schickt ihnen aggressive Textnachrichten. Erst letzten Samstag hat er seine Ex-Frau und seine beiden Töchter verfolgt. Er wollte sie am Einsteigen ins Auto hindern.
Kürzlich hat eine der beiden Töchter eine Art Hilferuf in den sozialen Netzwerkwerken veröffentlicht. Ihr Vater sei stets streng gewesen – bis an die Grenze zum Sadismus. Weil er mit der Abschlussnote bei der Mittelschulprüfung nicht zufrieden war, habe er sie im Park vor allen geschlagen. Die Polizei und ein Rettungswagen mussten intervenieren.
Selbst die kleinste Entscheidung konnte den Mann reizen. Seine engsten Angehörigen lebten in einem Zustand ständiger Angst. Um den Albtraum ein Ende zu setzen, entschloss sich seine Frau, einen Schlussstrich zu ziehen, und reichte die Scheidung ein. Doch nach der Trennung verschlimmerte sich die Situation.
In all den Jahren wurde der Mann rund 30 Mal angezeigt, darunter auch von Schulleitern und Zeugen erschütternder Vorfälle. Doch all das hat ihn nicht aufgehalten. Auch am Samstag sind die Carabinieri interveniert, wie die italienische Tageszeitung Alto Adige berichtet.
Nicht nur die Tochter, die ihre Situation in den sozialen Netzwerken beschrieben hat, fragt sich, warum ihr Vater bislang keinen restriktiveren Maßnahmen unterworfen wurde. Sie ist davon überzeugt, dass irgendwann etwas Schlimmes passieren könnte.
In der Quästur in Bozen kennt man die Situation. Die Polizei musste des Öfteren einschreiten. Im Jahr 2014 hatte Vizequästor Giuseppe Tricarico ein Annäherungsverbot erlassen. Im Jahr 2015 wurde der Mann wegen familiärer Gewalt verurteilt. Das Urteil wurde dann sogar rechtskräftig.
Die Ordnungskräfte haben demnach Präsenz gezeigt, als die Familie noch in Südtirol lebte. Auch in den anderen Städten sind sie jedes Mal eingeschritten, wenn Hilfe geholt wurde.
Das Problem liegt offenbar tiefer. Vermutlich müsste man auf gesetzgeberischer Ebene nachbessern, um Frauen und Familien im Fall von Stalking und Gewalt besser zu schützen.
Von: mk
Es ist eine gesellschaftliche und rechtliche Bankrotterklärung, wenn die Rechtsprechung keine Handhabe bietet, einen solchen Typen dauerhaft von der Familie fernzuhalten!!
30 Anzeigen… das muss man sich mal vorstellen… Jo, jo kua wundo ba der Gesetzeslage und gewurschlte wos de hobm… obo nua schun, wenn wiedo a Mord passiert, isch is Dilemma gruass und die Schuld werd wiedo manondo gschobm…Warum? Wieso? Hätte man es vermeiden können usw….
seit 2014?! ja spinn ich komplett?!
Tom Turbo erstaunt MICH gar nicht.Da wird weggehört,weggeschaut..
Eben ein Vorzeigebürger.
Worauf wartet man noch 😳
@Sag mal
ach so, wieder einmal ist die Gesellschaft Schuld: also sind alle und damit niemand Schuld?
Bei 30 Anzeigen und mehrmaligen Eingreifen der Polizei müsste doch irgendwann der “Codice rosso” also der”Schutz der Opfer von häuslicher und allgemeiner Gewalt” greifen.
oder die namen öffentlich mochn damit er olle seine kunden verliert..do passiert wohrscheinlich wieder a unheil. wenn ihm des bis iaz nit aufkoltn hot!? wiso wert so a mensch nit in die psychiatrie eingwiesn? mit sozialsprengel, bürgermeister far jeweiligen stodt udn vmcarabinieri kon men jemend einweisn lossn
da müsste ihn wahrscheinlich ein Arzt vorher als nicht zurechnungsfähig erklären, dann vielleicht reagiert die Staatsmacht..
Absurd! Weder Carabinieri noch Bürgermeister dürfen jemandem in die Psychiatrie einweisen! Wo kämen wir da hin! Dafür sind Ärzte und Psychiater zuständig!
@N. G. Und seit 10 Jahren hat es kein Arzt und Psychiater geschafft so eine gefährdung für die Sicherheit einzuweisen?? Trauriger ist nur noch das du das auch noch git findest
@Holz Michl Wieso, hab ich geschrieben das ich es gut finde? Ich hab lediglich geschrieben wer dafür zuständig ist. Jedenfalls nicht Bürgermeister und… Den Rest hast du phantasiert. Vielleicht brauchst du auch nen Doc!
Das ist leider die traurige Wahrheit – das Gesetz ist nun mal so geschrieben und nur in den seltensten Fällen können die Ordnungshüter vorher eingreifen.
Eine Änderung ist längs überfällig, jedoch muss klar definiert werden ab wann man sich strafbar macht damit es keinen Interpretationsspielraum gibt und jeder weis (oder wissen sollte) wo er steht. Ansonsten kann das von beiden Seiten ausgenutzt werden
Unglaublich, müssen wirklich erst Personen zu schaden kommen bis solche Idioten aus dem Verkehr gezogen werden?? Über 30 Anzeigen und die Frau und Kinder müssen wegen soeinen in ständiger Angst leben.
der monn gheart in a geschlossen, den de familie johrelong von oan ort in an ondern hetzn wie beutetier und in ongst versetzn konn decht nit normal sein!
wenn es aufn juristischen weg schun (ohnscheinend) nit geat, müßte es decht auf psychiatrisch-medizinischen weg durch a zwongseinweißung gien, denn der stellt wirklich a gefahr für de familie dor!
ober wortet man wieder bis es leichn gib?
Staenkerer bevor nichts passiert …wird nichts gemacht.Der Täter wird noch geschützt!
Das ist kein Einzelfall!!Das dürft Ihr mir glauben.
30 Anzeigen und er läuft Immer noch frei rum. Was bringen Protestmärsche gegen Gewalt und Appelle, wenn die Justiz einfach nicht greift?! Hier werden Opfer ganz klar verhöhnt und (Gewalt)Tätern ganz klar gesagt, es passiert euch nichts!
Wenm das so stimmt, dann frage ich mich schon, welche Glaubwürdigkeit dieses Rechtssystem überhaupt noch hat.
§
Gibt es in Italien keinen Paragraphen gegen Stalking??
Schon allein die Bemerkung mit Briefmarken müsste zu denken geben wie solche Themen heruntergespielt werden.