"Vorbereitung sehr wichtig"

Ereignisreiche Tage für die Bergrettung Meran

Freitag, 31. Juli 2020 | 18:36 Uhr

Meran – Von Samstag bis heute wurde die Bergrettung Meran zu zahlreichen Einsätzen gerufen, um in Not geratenen Bergsteigern und Wanderern zu helfen.

Am Samstag rückten die Freiwilligen der Bergrettung Meran zu gleich fünf Einsätzen aus. Zeitgleich waren sie auch an der grenzübergreifenden Übung am Brenner beteiligt.

Zum ersten Einsatz wurde die Bergrettung kurz vor Mittag gerufen. Dabei galt es, einer 55-jährigen Südtirolerin zu Hilfe zu kommen. Sie war auf dem Weg auf die Algunder Rötelspitze, als sie kurz nach der Hochgangscharte und eine halbe Stunde vor dem Ziel ausrutschte und sich unglücklich am Bein Verletzte. Passanten allarmierten daraufhin die Landesnotrufzentrale, welche die Bergrettung Meran und den Rettungshubschrauber des Aiut Alpin zum Unfallort schickten.

Fast zeitgleich wurde die Bergrettung Meran zu einem zweiten Einsatz an den Klettersteig „Heini Holzer“ gerufen. Dort galt es, einem italienischen Staatsbürger zu Hilfe zu kommen, der es nicht mehr aus eigener Kraft weiterkam.  Der Rettungshubschrauber nahm daraufhin zwei Bergretter in Hafling auf und flog diese zu den beiden Einsatzorten. Bei den Spronserseen wurden ein Bergretter und der Notarzt abgeladen, um sich um die Verletzte Frau zu kümmern. Diese wurde vor Ort versorgt und stabilisiert. In der Zwischenzeit wurde der zweite Bergretter in Richtung Ifinger gebracht. Mittels Winde wurde der Bergretter in den Klettersteig abgelassen. Bei der Ankunft stellt sich heraus, dass es sich um zwei Bergsteiger handelte, nicht wie ursprünglich angenommen um einen. Aufgrund der mangelnden Ausrüstung und des Zustandes wurden die beiden vom Bergretter gesichert und zum Einstieg des Klettersteiges abgeseilt. In der Zwischenzeit konnte der Aiut Alpin nach Sprons zurückkehren und den Notartzt, Patient und Bergretter dann wieder an Bord zu nehmen und ins Krankenhaus zu fliegen.

Kurz vor 1.00 Uhr wurden die Retter, dann zu einem weiteren Einsatz gerufen. Es galt einem Patienten zu Hilfe zu kommen, welcher im Gebiet zwischen Meranerhütte und Mittager einen Krampfanfall erlitten hatte. Aufgrund des schlechten Zustands des Patienten entschied man sich einen direkten Flug des Rettungshubschraubers zu versuchen, was auch glückte. Die Bergretter blieben in Bereitschaft, um eventuelle Hilfe zu leisten.

Um 15.25 dann die nächste Allarmierung für die Bergrettung Meran. Ein Gast hatte sich auf der Kuhleitenhütte auf Meran 2000 gemeldet, da er sich nach einem Sturz ein Sprunggelenkstrauma zugezogen hatte. Die Bergretter sind daraufhin mit dem Einsatzfahrzeug bis zur Hütte gefahren und konnten den Patienten stabilisieren und den Abtransport bis zur Naif organisieren. Dort wurde der 43-Jährige Österreicher an den RTW für den Transport ins Krankenhaus übergeben.

Um 18.30 galt es den letzten Einsatz des Tages zu bewältigen. Beim Gasthof Mutkopf hatte sich eine 20-jährige aus Schenna eine Sprunggelenkverletzung zugezogen. Auch hier wurde in Meran ein Bergretter vom Rettungshubschrauber Pelikan 3 aufgenommen und zum Unfallort geflogen. Nach der Erstversorgung wurde die Patientin ins Krankenhaus von Meran gebracht.  Der Einsatz konnte nach einer knappen Stunde beendet werden.

Am ganzen Tag standen acht Bergretter mit zwei Einsatzfahrzeugen somit den ganzen Tag im Einsatz. Weitere Bergretter waren an der Intereg Übung am Brenner beschäftigt.

Am Dienstag wurden die Meraner Bergretter dann erneut zu zwei Einsätzen gerufen.

Der erste Einsatz galt einem 52-jährigen Schweizer, der nach ersten Informationen in der nähe der Seen oberhalb der Oberkaser im Spronsertal gestürzt war. Er war in Begleitung seines minderjährigen Enkels. Dieser hatte den Unfall bemerkt und wollte Alarm schlagen. Aufgrund des schlechten Handyempfangs musste er aber bis zur Hütte absteigen. Dort wurde umgehend die Landesnotrufzentrale allarmiert, welche die Bergrettung Meran und den Rettungshubschrauber Pelikan 1 nach Sprons entsandte. Aufgrund der Aussagen des Minderjährigen entschied man sich, einen Direktflug zu versuchen und erst den Arzt an den Unfallort zu bringen. Der Schweizer konnte rasch an der alten Meraner Hütte, neben dem Grünsee, ausfindig gemacht werden. Der Arzt wurde zum Patienten abgelassen. In der Zwischenzeit hatten Passanten den Verunfallten entdeckt und keine Lebenszeichen feststellen können. Bei Eintreffen der Rettungskräfte hatten diese bereits mit der Wiederbelebung begonnen. Das medizinische Personal des Rettungshubschraubers führte diese fort, während die Bergretter, welcher in Dorf Tirol in Bereitschaft war, zur Unterstützung herangezogen wurden. Trotz aller Bemühungen konnte nur mehr der Tod des Wanderers festgestellt werden.  Die Bergrettung kümmerte sich daraufhin um den Angehörigen und organisierte den Abtransport des Verunglückten. In Dorf Tirol wurde der wurde der Junge an die Großmutter übergeben. Im Einsatz standen neben dem Pelikan und der Bergrettung auch die Notfallseelsorge und die Behörden.

Kurz nach 14.00 Uhr dann die nächste Allarmierung. Eine 59-jährige Meraner hatte sich beim Abstieg vom Ifinger an der Hand verletzt. Die Bergrettung Meran eilte mit mehreren Bergrettern zur Frau und nahm die Erstversorgung durch. Sie wurde mit dem Einsatzfahrzeug nach Meran gebracht und den Sanitätern des Weißen Kreuzes übergeben, die den Transport ins Krankenhaus organisierten.

Am Mittwoch wurde die Bergrettung Meran erneut auf den Klettersteig „Heini Holzer“ gerufen. Eine 60-jährige Römerin war aufgrund der warmen Temperaturen nicht mehr in der Lage den Klettersteig fortzusetzen. Die Bergrettung Meran eilte zusammen mit dem Rettungshubschrauber Pelikan 1 der Person zu Hilfe. Der Hubschrauber nahm in Meran einen Bergretter auf, welcher dann mittels Winde zur erschöpften Person abgelassen wurde. Dieser sicherte die Patientin und bereitete sie für den Abtransport vor. Beide, Bergretter und Patientin, wurden mittels Seilwinde aus dem Klettersteig gehoben und nach Meran geflogen.

Am Donnerstag wurde die Bergrettung Meran gegen 14.30 zu einem Schultertrauma nach Algund gerufen. Aufgrund der ungenauen Ortsangabe entschied man sich zusammen mit den Sanitätern des Weißen Kreuzes Meran der Frau zu Hilfe zu kommen. Nach einer genaueren Abklärung konnte der Standort der deutschen Touristin eingegrenzt werden. Sie wurde auf dem Algunder Waalweg zusammen mit den Sanitätern erstversorgt und für den Abtransport vorbereitet. Bei der nahegelegenen Straße angekommen konnte die Person mittels Ambulanz ins Krankenhaus gebracht werden. Es standen vier Bergretter mit einem Einsatzfahrzeug im Einsatz.

Auch am heutigen Freitag wurde Bergrettung Meran zu Hilfe gerufen. Es galt, einem 67-jährigen Meraner zu Hilfe zu kommen. Dieser war bei Hochsulfen in Hafling mehre Meter in sehr unwegsamem Gelände ausgerutscht und einen steilen Hang hinabgerutscht. Erst nach 300 Metern konnte er sich an zwei Bäumen festhalten. Er allarmierte die Landesnotrufzentrale, die die Bergrettung Meran entsandte. Diese rückte mit vier Mann und einem Einsatzfahrzeug aus. Nach einer längeren suche im Gelände konnte der Mann lokalisiert werden. Die Bergretter mussten sich zum Verunfallten abseilen und diesen sichern und erstversorgen. Aufgrund der Dichte des Waldes, wurde entschieden den Mann weitere 50 Meter auf eine kleine aber sehr steile Lichtung abzuseilen, um ihn dann mit Hilfe des Hubschraubers Pelikan 3 auszufliegen. Mittels Winde wurde der Mann an Board des Hubschraubers gezogen und dann ins Krankenhaus gebracht. Der ganze Einsatz dauerte drei Stunden.  Zeitgleich wurde die Bergrettung Meran zu einem Weiteren Einsatz nach Oberplatzer in Algund gerufen. Ein Mann fühlte sich nach ersten Informationen nicht wohl. Noch auf der Anfahrt konnte aber Entwarnung gegeben werden, denn er erreichte eigenständig die nahe Straße und wurde dort von Bekannten abgeholt.

Die Bergrettung Meran weist darauf hin, dass mit den aktuellen Wetterbedingungen und Temperaturen eine umfassende Vorbereitung unabdingbar ist. Ein früher Start und das Mitführen von genug Flüssigkeit seien sehr wichtig.

Von: luk

Bezirk: Burggrafenamt