Landesgeologe: „Wir hatten großes Glück“

Erneut Steinschlag bei A22: Nordpsur Ende nächster Woche wieder frei

Freitag, 02. Februar 2024 | 17:35 Uhr

Atzwang – In der vergangenen Nacht hat sich in der Nähe der Brennerautobahn auf der Höhe von Atzwang erneut ein Steinschlag zugetragen. Erst in den letzten Tagen hatten sich bei einem Felssturz zwischen Klausen und Bozen rund 1.000 Kubikmeter Material gelöst.

Glücklicherweise hat der Damm gehalten, der in den letzten Stunden vor einer geplanten Sprengung errichtet worden war. Das Geröll gelangte nicht direkt auf die A22.

Wie die Nachrichtenagentur Ansa schreibt, hat Landesgeologe Volkmar Mair vom Vorfall berichtet.

” Maßnahmen zur Begrenzung der Steinschlaggefahr waren bereits in die Wege geleitet worden“, so Mair. Der Schutzdamm sei bereits hoch gewesen, doch gegen Abend sei ein großer Block in Bewegung geraten und gegen den Wall geprallt.

„Wir hatten großes Glück“, erklärt Mair. Am Vormittag führten die Techniker erneut einen Lokalaugenschein durch, um die Sicherungsarbeiten an der Felswand mit Netzpaneelen und Ankern vorzubereiten. Außerdem werden Steinschlagschutzbarrieren errichtet. Wie Mair betont, sollten die Arbeiten bald abgeschlossen sein.

Erfreut zeigt sich man auch bei der Brennerautobahn AG. Die Säuberung der instabilen Felsen nach dem Steinschlag vom vergangenen Montag an der Ostseite der A22 kurz vor dem Tunnel Kastelruth (km 65) seien nahezu abgeschlossen, hieß es. Während der Arbeiten an der Felswand am heutigen Freitag war es notwendig, vorsorglich auch die Südspur der Autobahn für einige wenige Minuten zu sperren.

„Ein unmittelbar nach dem Felssturz errichteter Damm konnte jedoch verhindern, dass im Zuge der Arbeiten Trümmer auf die Autobahn gelangen. Die Inspektionen der Techniker der Brennerautobahngesellschaft und des Landes Südtirol vor und nach den Aufräumarbeiten ergaben ein beruhigendes Bild von der Stabilität des gesamten Hanges.“

Nach seiner Rückkehr von einem Überflug des Gebietes zeigte sich der Technische Generaldirektor der Brennerautobahn AG Carlo Costa zufrieden über den Stand der Arbeiten und äußerte sich vorsichtig optimistisch in Hinblick auf die Wiederherstellung des normalen Verkehrsflusses. „In dieser Aufräumphase“, bemerkte Costa, „haben die temporären Maßnahmen zur Sicherung der A22 ihre Aufgabe zum Schutz der Autobahnnutzer und der Infrastruktur erfüllt. Infolge der kontrollierten Abbrüche scheint die Felswand nun eine endgültige Stabilität erreicht zu haben. Es ist jedoch angebracht, die Wiederherstellung des Steinschlagschutzes abzuwarten bevor die Nordspur wieder für den Verkehr freigegeben wird.“

In Bezug auf die Wiederherstellung des Verkehrsflusses, „werden wir – wenn die Arbeiten für die Erneuerung des Steinschlagschutzes wie geplant verlaufen“, so Costa, „die Nordspur Ende der nächsten Woche wieder freigeben können.“

Wie berichtet, ist es auf der Brennerautobahn am Montagabend zu Schreckmomenten gekommen. Bei Atzwang im Eisacktal zwischen Bozen und Klausen haben sich gegen 18.00 Uhr mehrere große Steinbrocken sowie Geröll vom Hang gelöst und sind in Richtung Autobahn gestürzt. Zwar konnten Steinschlagnetze und Leitplanken die größten Massen abfangen, dennoch sind Gesteinsmaterial und sogar Bäume auf die Autobahn gestürzt.

Ein 78-jähriger Deutscher hatte Glück im Unglück: Sein Auto (Smart) prallte auf der Nordspur gegen einen Stein, der soeben abgegangen war. Dem Mann gelang es aber, sich in den Tunnel zu retten. Er zog sich leichte Verletzungen zu.

Von: mk

Bezirk: Eisacktal, Salten/Schlern

Kommentare
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Faktenchecker
2 Monate 25 Tage

Nur bei nicht auf. Das ist ja dann gut.

Faktenchecker
2 Monate 25 Tage

Ja was lispelt dennn da?
Nordpsur

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