Von: luk
Canazei – Auf dem Gletscher der Marmolata in den Dolomiten dürfen weiterhin spezielle Geotextil-Planen ausgelegt werden, um das Eis vor extremer Hitze und starker Sonneneinstrahlung in den Sommermonaten zu schützen. Nach einem langen Rechtsstreit zwischen der Provinz Trient und dem Betreiber des Skigebiets hat das Verwaltungsgericht in Trient entschieden, dass für die Verwendung der Schutzplanen keine neue Genehmigung notwendig ist, berichtet die Zeitung Corriere della Sera.
Die Abdeckung, die bereits seit 2015 eingesetzt wird, soll die sommerliche Eisschmelze verlangsamen und den Rückzug des Gletschers eindämmen. Über 30.000 Quadratmeter des Gletschers, vor allem an den Skipisten „Sass del Mul A“ und „Sass del Mul B“ auf 2.700 bis 3.000 Metern Höhe, sind inzwischen mit den robusten, rund vier Millimeter dicken Tüchern bedeckt.
Patrick Pomarè, einer der Verantwortlichen für die Schutzmaßnahmen, schilderte die extremen Wetterbedingungen vor Ort: Morgens herrschen noch minus zwei Grad, mittags steigen die Temperaturen aber bereits auf bis zu zehn Grad. Ohne Schutz würde das Eis in kurzer Zeit verschwinden, so Pomarè.
Unklar bleibt dagegen die Zukunft eines geplanten künstlichen Beschneiungssystems für die tiefer gelegenen Pistenbereiche zwischen Trentino und Venetien. Die Provinz hatte das Projekt wegen fehlender Umwelt- und Rechtsvoraussetzungen abgelehnt.
Unterdessen hat die Sommersaison auf der Marmolada begonnen. Zahlreiche Touristen und Bergfreunde nutzen die Seilbahn von Malga Ciapèla, um die höchsten Punkte des Gebirgsmassivs zu erreichen.
Gletscherschutzmaßnahmen auch in Südtirol
Auch am Schnalstaler Gletscher in Südtirol – Alpin Arena Schnals – wird das Eis auf rund 3.000 Höhenmetern im Sommer mit weißen Planen abgedeckt, um eine Schutzwirkung zu erreichen. ORF Südtirol Heute hat sich die beschwerliche und kostenintensive Arbeit vor Ort angeschaut.
Aktuell sind 12 Kommentare vorhanden
Kommentare anzeigen