Von: APA/AFP
Die portugiesische Polizei hat am Dienstag eine neue Suchaktion im Fall der seit 2007 verschwundenen “Maddie” McCann aufgenommen. Die Suche startete in der Früh in Lagos nahe dem Urlaubsort Praia da Luz an der Algarveküste, von wo die Dreijährige während eines Urlaubs mit ihrer Familie verschwunden war, wie eine Polizeisprecherin sagte. AFP-Reporter vor Ort beobachteten mehrere Polizeiautos auf einem von Polizisten bewachten Feldweg.
Die neue Suchaktion findet auf Ersuchen der Staatsanwaltschaft Braunschweig statt und soll bis Freitag dauern. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig betrachtet einen verurteilten Sexualstraftäter mit deutscher Staatsangehörigkeit als Mordverdächtigen im Fall Maddie.
Ermittler aus Deutschland vor Ort
An der Suche seien auch etwa 25 Ermittler aus Deutschland beteiligt, sagte eine portugiesische Polizeisprecherin. Nach Angaben der Braunschweiger Staatsanwaltschaft wird die Aktion durch Beamte des deutschen Bundeskriminalamts unterstützt. Zuletzt hatte es in dem Fall vor zwei Jahren eine Suchaktion an einem Stausee in derselben Region gegeben.
Laut einem Bericht der britischen Boulevardzeitung “The Sun” sind die Ermittler mit einem Radar ausgerüstet, der den Boden bis in eine Tiefe von 4,5 Metern absuchen kann. Das Suchgebiet umfasst demnach auch ein Haus, in dem der Deutsche zeitweise lebte. Das Gelände ist dem Bericht zufolge von Gräben und Wasserlöchern durchzogen und dicht bewachsen. Die portugiesische Polizei lehnte einen Kommentar zu dem “Sun”-Bericht ab.
Mädchen verschwand vor rund 18 Jahren
Madeleine “Maddie” McCann war am 3. Mai 2007 kurz vor ihrem vierten Geburtstag aus der Ferienwohnung ihrer Familie in einer Ferienanlage in Praia da Luz an der südportugiesischen Algarveküste verschwunden, während ihre Eltern in einem nahen Restaurant zu Abend aßen. Trotz internationaler Fahndung und zahlreicher Aufrufe ihrer Eltern fehlt von dem britischen Mädchen bis heute jede Spur.
Zur Zeit von Maddies Verschwinden lebte der Mann unweit von Praia da Luz an der Algarve. In der Nacht ihres Verschwindens wählte sich sein Mobiltelefon in eine Funkzelle nahe ihrer Ferienanlage ein. Er sitzt derzeit in Deutschland eine siebenjährige Haftstrafe wegen der Vergewaltigung einer 72-jährigen US-Bürgerin im Jahr 2005 in Praia da Luz ab. Seine Haftstrafe endet im September. Im vergangenen Oktober war er in einem Prozess um drei Vergewaltigungen und zwei sexuelle Übergriffe in Portugal freigesprochen worden.
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