Von: APA/dpa
Der weltweit erstmals nachweislich mit dem Vogelgrippevirus H5N5 infizierte Mensch ist gestorben. Der Geflügelhalter aus der Region Grays Harbor sei älter gewesen und habe bestehende Vorerkrankungen gehabt, teilte das Gesundheitsministerium des US-Staats Washington in Olympia mit und betonte: “Das Risiko für die Öffentlichkeit bleibt gering.” Mitte November hatte das Ministerium die Infektion des Mannes bekanntgegeben. Zuvor war H5N5 nur in Tieren nachgewiesen worden.
Das Virus sei bei keiner anderen beteiligten Person nachgewiesen worden. Es gebe keinerlei Hinweise auf eine Übertragung dieses Virus zwischen Menschen. Der nunmehr Verstorbene sei Anfang November mit Grippesymptomen ins Krankenhaus gekommen. In seinem Hinterhof habe er Hausgeflügel gehalten, das Kontakt zu Wildvögeln gehabt habe.
Auch dem Friedrich-Loeffler-Institut – dem deutschen Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit – waren vor dem Fall in den USA keine Berichte von Infektionen beim Menschen mit H5N5 bekannt, wie eine Sprecherin Mitte November mitteilte. “Unter dem Vorbehalt, dass es ein 2.3.4.4b H5N5 Stamm ist, ist es also zunächst keine wirklich drastische Änderung der Situation”, ergänzte sie damals mit Blick auf die Infektion eines Menschen.
Derzeit weltweit größte nachgewiesene Vogelgrippewelle
Seit 2022 grassiert die größte je dokumentierte Vogelgrippewelle, die sich über mehrere Erdteile erstreckt. Dabei geht es allerdings um das hochpathogene – also besonders krankheitserregende – H5N1-Virus. Es befällt vor allem Vögel, wurde aber auch bei mehreren Säugetieren gefunden. In deutschen Geflügelhaltungen sind allein in den vergangenen Wochen rund 1,5 Millionen Tiere wegen Vogelgrippe-Nachweisen im Stall getötet worden.
In Österreich gilt seit Donnerstag, nach einem in Oberösterreich aufgetretenen weiteren Fall von Vogelgrippe H5N1, Stallpflicht in Risikogebieten. Dort müssen Geflügel oder andere in Gefangenschaft gehaltene Vögel “dauerhaft in Stallungen oder jedenfalls in geschlossenen Haltungsvorrichtungen zu halten, die zumindest oben abgedeckt sind”, so die Vorgaben des Gesundheitsministeriums. Rund um den Betrieb in Steyr wurde für mindestens 21 Tage eine Schutz- und mindestens für 30 Tage eine Überwachungszone eingerichtet. Der erste bestätigte Fall betraf eine Kleinhaltung im Burgenland am 17. November 2025.
Noch kein Fall von H5N1 beim Menschen bekannt
Der Subtyp H5N1 ist bei hoher Infektionsdosis prinzipiell auch auf den Menschen übertragbar. In Deutschland ist dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge noch kein H5N1-Fall bei einem Menschen bekanntgeworden.
Nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC gab es in den USA bereits vor dem aktuellen Todesfall bei Menschen 71 Fälle von Vogelgrippe und einen Toten (Stand 14. November) – wobei nicht klar ist, um welche Subtypen es sich dabei handelt. Die meisten stehen im Zusammenhang mit der Haltung von Milchkühen oder Geflügel.




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