Ein Waldbrand in der Provinz Izmir im Westen der Türkei

Evakuierungen auf Kreta und in der Türkei wegen Waldbränden

Donnerstag, 03. Juli 2025 | 13:12 Uhr

Von: APA/dpa

Nahe der Touristenstadt Ierapetra im Südosten Kretas ist ein großer Waldbrand ausgebrochen. Drei Dörfer, Hotels und Pensionen mussten evakuiert, rund 5.000 Einheimische und Touristen in Sicherheit gebracht werden. Starker Wind fachte unterdessen einen Wald- und Buschbrand in der westtürkischen Provinz Izmir weiter an.

Die Flammen näherten sich auf Kreta in der Nacht auf Donnerstag teils bis auf wenige Meter Häusern und Pensionen. Dichter, beißender Rauch breitete sich aus, wie Augenzeugen berichteten. Mit dem ersten Tageslicht wurden zehn Löschhubschrauber gegen die Flammen eingesetzt, teilte Feuerwehrsprecher Vassilis Vathrakogiannis mit. Die Feuerfront sei inzwischen auseinandergebrochen. “Wir kämpfen gegen viele verstreute Brandherde”, sagte der Sprecher. Eine Bilanz der Zerstörungen werde es erst geben, wenn der Brand unter Kontrolle gebracht worden sei.

Die Ursache für das Feuer war zunächst unklar. Experten der Feuerwehr und Polizei nahmen Ermittlungen auf.

Verstärkung angekommen

Die örtlichen Einsatzkräfte erhielten Verstärkung aus anderen Regionen Griechenlands, wie die Behörden mitteilten. “Die Hubschrauber haben geholfen – aber die Gefahr ist weiterhin nicht vorbei”, sagte der stellvertretende Bürgermeister von Ierapetra, Georgios Chatzakis, griechischen Medien. Einige Einwohner kehrten laut griechischem Rundfunk bereits nach und nach in ihre Häuser zurück.

In den kommenden Stunden und Tagen sollen jedoch starke Winde über Kreta hinwegziehen, wovor auch der Sprecher der Feuerwehr im griechischen Rundfunk warnte. Winde und Trockenheit begünstigen die Ausbreitung von Bränden und erhöhen deren Gefährlichkeit.

Bereits am Mittwoch konnten auf der Halbinsel Chalkidiki und in Mittelgriechenland Brände unter Einsatz zahlreicher Flugzeuge gelöscht werden. Die Brandgefahr bleibt aber in vielen Regionen Griechenlands weiterhin hoch, teilte der Zivilschutz mit.

Winde fachen Flammen in der Türkei an

Die Winde hätten die Flammen in Richtung der türkischen Urlaubsregionen Cesme und Alacati an der Ägäis getrieben, sagte der Provinzgouverneur Süleyman Elban in der Nacht auf Donnerstag.

Drei Dörfer seien vorsorglich evakuiert worden. Eine Teilstrecke der Autobahn Richtung Süden wurde zwischenzeitlich gesperrt, Flammen loderten auf beiden Seiten der Fahrbahn auf, wie auf Aufnahmen zu sehen war. Die Einsatzkräfte kämpften auch in der Nacht gegen die Flammen. Die Tierschutzorganisation Haytap versuchte, verletzte Tiere einzufangen, um sie zu versorgen.

Dem Provinzgouverneur zufolge war der Brand am Mittwoch im Küstenort Ildir mutmaßlich durch eine defekte Stromleitung ausgelöst worden. Durch starken Wind und extreme Trockenheit konnte sich das Feuer schnell ausbreiten. Bereits in den vergangenen Tagen hatten Brände in Izmir große Zerstörungen angerichtet. Landesweit gab es Hunderte Feuer, von denen der Großteil inzwischen gelöscht werden konnte.

1.500 Menschen auf Kreta in Notunterkünften

“Wir haben rund 1.500 Menschen in andere Hotels und in einer Sporthalle untergebracht”, sagte indes der Zuständige für den Zivilschutz der betroffenen Region auf Kreta, Giorgos Tsambakis, am Donnerstag im Radio (ERTnews). Wegen starker Winde breiteten sich die Flammen seit dem späten Mittwochnachmittag rasch aus. Die Ursache für das Feuer war zunächst unklar.

Mit dem ersten Tageslicht wurden Löschflugzeuge und Hubschrauber eingesetzt. Die Feuerwehr wurde mit zusätzlichen Einsatzkräften aus anderen Regionen Griechenlands verstärkt. “Wir brauchen viele Löschflugzeuge, damit der Brand, der bereits gewaltige Ausmaße angenommen hat, unter Kontrolle gebracht werden kann”, sagte der stellvertretende Bürgermeister von Ierapetra, Georgios Chatzakis, griechischen Medien.

Die Brandgefahr bleibt in zahlreichen Regionen Griechenlands enorm, teilte der Zivildienst mit. Winde, unterstützt von Trockenheit, könnten auch den kleinsten Brandherd zu einem Großbrand anfachen, warnte die Feuerwehr.

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