Der Sohn bleibt im Gefängnis

Fall Neumair: Doppelter Rekurs angekündigt

Sonntag, 31. Januar 2021 | 08:44 Uhr

Bozen – Benno Neumair bleibt im Gefängnis. Untersuchungsrichterin Carla Scheidle hat die Maßnahme bestätigt. Der 30-jährige Sohn des vermissten Ehepaares aus Bozen wurde in U-Haft wegen Verdunkelungs-, Wiederholungs- und Fluchtgefahr überstellt, berichtet Alto Adige online.

Beim Garantieverhör am Samstag hat der Mann von seinem Recht zu schweigen Gebrauch gemacht. Bekanntlich wird er der vorsätzlichen Tötung seiner Eltern und des Verbergens der Leichen verdächtigt.

Seinen Anwälten zufolge will sich der 30-Jährige bei den kommenden Anhörungen äußern. Bis 18.00 Uhr am Abend hat es gedauert, als das Gericht die Entscheidung getroffen hat. Staatsanwalt Igor Secco hat das Ergebnis den Medien mitgeteilt.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass Benno Neumair nach dem Mord an seinen Eltern Laura Perselli und Peter Neumair die leblosen Körper mit dem Familienwagen zur Brücke in der Nähe der Mülldeponie „Frizzi Au“ gebracht hat. Dort soll er die Leichen in der Etsch entsorgt haben. Außerdem soll es laut Anklage zu einem Versuch gekommen sein, Beweise zu verdunkeln, indem er das Auto zu einer Waschanlage gebracht und versucht hatte, den Wagen mit Wasserstoffperoxid zu reinigen.

Die Verteidigung bestreitet hingegen vehement den Vorwurf, wonach der 30-Jährige versucht habe, einen Zeugen zu kontaktieren. Auch eine Fluchtgefahr erkennen die Anwälte von Benno Neumair nicht. Die Anklage hält eine Fluchtgefahr unterdessen für möglich, zumal der 30-Jährige in Innsbruck studiert, ein Auslandsemester in Granada absolviert und eine Zeit lang in Deutschland gelebt hat.

Zur Wiederholungsgefahr haben sich die Anwälte des 30-Jährigen nicht geäußert. Sie haben allerdings einen doppelten Rekurs beim Haftprüfungsgericht angekündigt.

Von: mk

Bezirk: Bozen