Steigt die Anzahl der Corona-Neuinfektionen weiter?

Ferien bereiten Sorgen

Samstag, 30. Oktober 2021 | 12:21 Uhr

Bozen – Seit heute beginnen die Ferien zu Allerheiligen. Schüler und auch viele Arbeitnehmer haben mehrere Tage frei. Im Gesundheitsressort des Landes und im Sanitätsbetrieb macht man sich allerdings Sorgen, ob die Auszeit nicht auch dazu beiträgt, dass die Corona-Infektionszahlen weiter steigen. Dies berichtet die Tageszeitung Alto Adige.

„Wenn die Anzahl der belegten Betten in den Krankenhäusern in diesem Rhythmus weiter zunimmt, riskieren wir, gelbe Zone zu werden“, erklärt Gesundheitslandesrat Thomas Widmann.

Wie es die staatliche Regelung vorsieht, wird Südtirol dann zur gelben Zone, wenn die Anzahl der Hospitalisierten auf 75 und jene der Intensivpatienten, die infiziert sind, auf zehn ansteigt.

Dank Impfung schaut die Situation in den Spitälern derzeit trotzdem ganz anders aus als noch vor einem Jahr: Derzeit benötigen von 49 Hospitalisierten vier Covid-19-Patienten intensivmedizinische Betreuung. Am 29. Oktober 2020 gab es hingegen allein in Bozen 83 Hospitalisierte, in Meran 18, in Bruneck 16, in Brixen 17, sechs in Sterzing, zwei in Schlanders, sechs in Innichen und weitere 48 in konventionierten Kliniken.

Problematisch ist zurzeit allerdings der Personalmangel. Weil sich Mitarbeiter im Gesundheitswesen nicht impfen ließen, wurden bislang 368 aufgrund des Draghi-Dekrets suspendiert. „Dies hat zu einer Reduktion der Betten um 20 Prozent geführt“, erklärt der Koordinator im Gesundheitsbezirk Bozen, Pierpaolo Bertoli. Sorgen bereiten aber auch die Altersheime, die momentan – immer aufgrund des Mangels an Pflegern – weniger Senioren aufnehmen können.

Gesundheitslandesrat Thomas Widmann warnt davor, die Pandemie auf die leichte Schulter zu nehmen. Gerade während der Herbstferien stehen bei vielen Törggele-Feiern, ausgiebige Abendessen und Treffen mit Freunden und Kollegen an. „Ich hoffe nicht, dass es zu einer erneuten Explosion der Fallzahlen kommt, nur weil man glaubt, Covid-19 stellt keine Gefahr mehr dar“, erklärt Widmann. Derzeit liege die Reproduktionszahl in Südtirol bei 1.07. Dies könne bedeuten, dass Südtirol in ein bis zwei Wochen zur gelben Zone wird.

Widmann appelliert deshalb an die Bevölkerung, sich impfen zu lassen und sich an die Regeln zu halten.

Datenquelle: Commissario straordinario per l'emergenza Covid-19 del Governo Italiano | Open Data su consegna e somministrazione dei vaccini anti COVID-19 in Italia

Von: mk

Bezirk: Bozen