Kampf gegen die Feuer an der griechisch-türkischen Grenze geht weiter

Feuer im Nordosten Griechenlands “außer Kontrolle”

Montag, 28. August 2023 | 14:14 Uhr

Trotz des Einsatzes von hunderten Feuerwehrleuten ist ein Großbrand im geschützten Wald des ostgriechischen Nationalparks Dadia weiter “außer Kontrolle”. Nach Angaben örtlicher Feuerwehrleute erstreckten sich die Feuer am Montag über fast zehn Kilometer. Laut einem Feuerwehrsprecher waren knapp 500 Brandbekämpfer mit 100 Löschfahrzeugen und drei Hubschraubern im Einsatz.

Der Brand war am 19. August in der nördlichen Region Evros, nahe der Hafenstadt Alexandroupoli und der Grenze zur Türkei, ausgebrochen. Für mehrere Dörfer in dem Gebiet hatte der Zivilschutz Evakuierungen angeordnet. Zudem wurden die Leichen von 20 mutmaßlichen illegalen Migranten gefunden.

Das Europäische Erdbeobachtungsprogramm Copernicus schätzt, dass schon bis Sonntag bereits 77.000 Hektar von den Flammen verwüstet wurden. Am Montag besuchten drei Minister Alexandroupoli, um sich selbst ein Bild von dem Ausmaß der Schäden zu machen.

Besonders verheerend sind die Verwüstungen im Nationalpark Dadia, einem wichtigen Lebensraum sowie Winterquartier für Raubvögel. Für die örtliche Tourismusbranche, die Forstwirtschaft und für Bienenzüchter ist der Wald eine wichtige Einnahmequelle. Nach Angaben von Experten ist die Vegetation in dem Nationalpark oftmals so dicht, dass die Flammen oftmals nicht zu sehen sind und das Löschwasser die Bodenfeuer nicht erreicht.

Nach ersten Schätzungen sind den schweren Waldbränden schon tausende Schafe und Ziegen zum Opfer gefallen. “Wir sind am Boden zerstört, wir zählen bereits mehr als 4.000 verbrannte Ziegen und Schafe, viele weitere Tiere werden noch vermisst”, sagte der Präsident des Viehzüchterverbands der Hafenstadt Alexandroupolis, Kostas Dounakis, am Montag dem TV-Sender ANT1. Auch mindestens 50 Stallungen seien verbrannt, dazu Lagerhallen mit Futtermitteln.

Dounakis forderte schnelle finanzielle Hilfen des Staates, zumal auch Weideflächen verbrannt seien und die Tiere nichts zu fressen hätten. Außerdem warnte er vor dem kommenden Winter: Wegen den großen verbrannten Flächen werde es voraussichtlich zu schweren Überschwemmungen kommen, sobald starker Regen einsetze.

Von: APA/AFP/dpa