Von: mk
Meran – Pflichttermin für jeden Wehrmann ist die Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr, doch die 133. Ausgabe im Jahr 2021 musste in Meran in besonderer Art abgehalten werden. Ausfallen wollte man sie auf keinen Fall lassen, erst recht nicht nach einem Jahr das so Geschichte geschrieben hat wie das Vergangene. Eine Vielzahl von Besonderheiten, Ausnahmen und Neuerungen brachten die vergangenen zwölf Monate mit sich. In digitaler Form wurden die Mitglieder zur Versammlung per Videokonferenz geladen und über das Geleistete in Wort, Bild und Film über das Internet informiert.
Ein äußerst intensives Jahr liegt hinter den Männern der Freiwilligen Feuerwehr Meran, wie der Kommandant Alfred Strohmer im Jahresbericht 2020 verkündet. Mit 731 Einsätzen war die Meraner Wehr auch in diesem Jahr wieder die meist ausrückende Freiwillige Feuerwehr im Land. Aber nicht nur das, „wir sind so oft ausgerückt wie in keinem anderen Jahr des letzten Jahrzehnts“ rechnet Strohmer vor. Knapp 4.200 Mann waren über das gesamte Jahr mehr als 22.000 Stunden für Einsätze, Nachtdienste, Übungen, Lehrgänge, Covid-Teststationen etc. im Dienst. „Das Jahr hat uns vor besondere Herausforderungen gestellt, einerseits weil wir uns als neue Kommandantschaft vielen Herausforderungen der Covid-Pandemie stellen mussten, und andererseits ein Unwetterjahr außer jeder Norm hinter uns haben“, summiert der Kommandant.
Über 300 Mal war man im Jahr 2020 allein für technische Einsätze, welche durch besondere Wetterphänomene ausgelöst wurden ausgerückt. Eine Besonderheit dieser Kapriolen ist, dass sie meist eine Vielzahl von Einsätzen in kürzester Zeit mit sich bringen: So stand die Freiwilligen Feuerwehr Meran mit den fünf weiteren Wehren von Meran, Untermais, Obermais, Gratsch, Labers und Freiberg am Abend des 13. Augusts bei mehr als 130. Einsätzen innerhalb von zehn Stunden im Einsatz. „Diese Zahlen zeigen auch im Jahr 2020 dass die Zusammenarbeit der sechs Wehren von Meran sehr gut funktioniert“, betont Kommandant Strohmer. Zeugnis dieser hervorragend funktionierenden Zusammenarbeit, war auch der Kraftakt zur Aktion „Südtirol Testet“ den man leistete. „Wir unterstützten die Stadtverwaltung von Meran an drei Tagen mit einer Vielzahl von Einsatzkräften aller sechs Wehren an den Teststationen“, so der Kommandant weiter.
Besonders war sicherlich auch der intensive Einsatz beim Großbrand in Burgstall bei der Metzgerei Pfitscher, wo man über drei Tage im Einsatz stand. Des Weiteren war die Lage bei den sechs intensiven Wetterkapriolen immer wieder herausfordernd -so etwa im Sommer durch die Hochwasser führende Passer und Etsch und nochmals durch den Schneeeinbruch am zweiten Advent durch Rutschungen, Muren und Schneelasten im gesamten Stadtgebiet.
Nach diesem aufsehenerregenden Jahr, welches definitiv auch in die Geschichtsbücher der Traditionswehr der Freiwilligen Feuerwehr Meran eingeht, freut man sich bereits auf ein hoffentlich ruhigeres Einsatzjahr 2021 und vor allem auf eine Spur Normalität, die auch im Alltag der Feuerwehr Meran wieder einkehren kann. „Die Kameradschaftlichkeit ist nämlich einer der wichtigsten Säulen und gerade bei diesen Einsatzzahlen des vergangenes Jahres und den Maßnahmen, welche die Pandemie mit sich brachte, wäre es höchste Zeit, dass wir auch diese wieder intensiv innerhalb unserer Feuerwehr leben dürften“, verbleibt Strohmer hoffnungsvoll. Außerdem zeigt er sich angesichts dieses intensiven und außergewöhnlichen Jahres sehr froh darüber, dass alle Kammeraden immer wieder gesund zu ihren Familien nachhause kehren konnten.
Im Rahmen der Jahreshauptversammlung wurden demnach auch die Ehrungen und Verabschiedungen verdienter Mitglieder auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.