Sicherheitslandung von Passagierflugzeug nach Turbulenzen

Flugzeug in Süddeutschland in Turbulenzen: acht Verletzte

Donnerstag, 05. Juni 2025 | 11:19 Uhr

Von: APA/dpa

Aufgrund zum Teil heftiger Gewitter sind Polizei und Feuerwehr in Süddeutschland zu rund 200 Einsätzen ausgerückt. Nach Angaben der Polizeipräsidien waren die Kräfte dabei vor allem wegen umgeknickter Bäume und vollgelaufener Keller im Einsatz. Betroffen waren demnach das nördliche Oberbayern, Niederbayern, die Oberpfalz und Schwaben. Am schlimmsten erwischte es eine Passagiermaschine, die in schwere Turbulenzen geriet. Acht Insassen wurden dabei verletzt.

Bei dem Flieger handelte es sich um eine Maschine der Ryanair mit 179 Passagieren und sechs Crew-Mitgliedern an Bord, die von Berlin nach Mailand unterwegs war. Der Flieger musste wegen der Verletzten ungeplant am späten Mittwochabend am Flughafen Memmingen landen. Er geriet während des Flugs in derart heftige Turbulenzen, dass sieben Passagiere und ein Besatzungsmitglied verletzt wurden. Zunächst war von insgesamt neun Verletzten die Rede gewesen. Drei Menschen mussten zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht werden: Ein zweijähriges Kind trug Prellungen davon, eine Frau eine Platzwunde am Kopf, eine andere Passagierin klagte über Rückenschmerzen.

Da das Luftamt Südbayern einen Weiterflug nicht genehmigt habe, organisierte die Fluggesellschaft zunächst Busse für die Weiterreise, wie es von der Polizei in der Nacht hieß. Nach Angaben eines Sprechers von Ryanair Donnerstagfrüh wurde der Flug FR8 von Berlin nach Mailand wegen Turbulenzen nach Memmingen umgeleitet. Der Kapitän habe zudem medizinische Hilfe angefordert, fügte er hinzu. Das Flugzeug sei dann planmäßig gelandet und ein Ersatzflug organisiert worden, um die Passagiere nach Mailand zu bringen.

Radfahrer verletzt sich an umgestürztem Baum

Auch andernorts hatte das Unwetter Folgen: In Manching (Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm) stieß ein Fahrradfahrer laut Verkehrspolizei am Mittwochabend gegen einen über der Straße hängenden Baum, der zuvor durch das Unwetter umgeknickt war. Der 61-Jährige stürzte demnach vom Rad und verletzte sich mittelschwer. Auf der Autobahn 8 in Richtung München wurde ein Mensch laut Polizeipräsidium Oberbayern Nord bei einem Unfall in Folge von Aquaplaning leicht verletzt.

Im Zusamaltheim im schwäbischen Landkreis Dillingen an der Donau stellte das Unwetter eine Party-Gemeinschaft vor Herausforderungen: Ein Sturm deckte die Plane für ein am Wochenende aufgebautes Zelt ab, wie ein Polizeisprecher sagte. Dabei sei ein hoher Schaden entstanden, der jedoch zunächst nicht beziffert werden konnte.

Dächer von Wohnhäusern abgedeckt, hunderte Blitze

Im direkt an Bayern grenzenden Ulm beschädigte das Unwetter mehrere Häuser. Im Stadtteil Donaustetten seien die Dächer mehrerer Reihenhäuser abgedeckt worden, sodass sie nicht mehr bewohnbar seien, sagte ein Feuerwehrsprecher. Verletzte gebe es nicht. Die Feuerwehr gehe von einer “kleinen Windhose” aus, die durch zwei bis drei Straßenzüge gezogen sei. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) prüft, ob es sich um einen Tornado handelte.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte für Mittwoch vor schwersten Unwettern mit extrem großem Hagel sowie Orkanböen in Bayern gewarnt. Laut vorläufigen Daten des DWD wurden daraufhin in Langquaid im niederbayerischen Landkreis Kelheim Windgeschwindigkeiten von mehr als 100 Kilometern pro Stunde gemessen. Am stärksten regnete es vorläufigen Daten zufolge in Zwiesel im niederbayerischen Landkreis Regen und in Regensburg in der Oberpfalz mit jeweils etwa 26 Litern pro Quadratmeter. In der oberbayerischen Gemeinde Schöngeising (Landkreis Fürstenfeldbruck) fielen zudem die laut den vorläufigen Daten größten Hagelkörner mit Durchmessern von etwa sieben Zentimetern.

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