Ein Kommentar

Für die Leidenschaft der Berge in den Tod

Dienstag, 12. August 2025 | 01:23 Uhr

Von: mk

Bozen – Es ist ein Sommer, der uns einem traurigen Rekord beschert: Innerhalb eines Monats sind in den italienischen Alpen 83 Menschen bei Bergunfällen ums Leben gekommen. Das sind so viele Todesopfer wie noch nie. Zwischen 21. Juni und 23. Juli hat es im Schnitt fast drei tödliche Unfälle pro Tag gegeben. Und trotzdem bleibt die Faszination für die Bergwelt ungebrochen. Was steckt dahinter?

Prominentes Beispiel für diese Sehnsucht ist Laura Dahlmeier, die Ende Juli im pakistanischen Karakorum-Gebirge tödlich verunglückt ist. Bergsteigen und Klettern ließen das Herz der Olympiasiegerin und siebenfachen Weltmeisterin im Biathlon höher schlagen.

Wie ihr Management mitteilte, war es ihr „ausdrücklicher und niedergeschriebener Wille“, dass Rettungskräfte nicht ihr Leben riskieren dürfen, sollte sie am Laila Peak ums Leben kommen. Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch: Sie hat das Risiko einer Reise ohne Wiederkehr mit einkalkuliert.

Manche Menschen brauchen offenbar diese Art von Grenzerfahrungen – die Bestätigung, dass sie nur Gast auf einer Bühne sind. Wir sind es, die sich den Naturgesetzen unterordnen müssen, und nicht umgekehrt. Das gilt am Berg ganz besonders.

Diese Demut führt zu Respekt. All jene, die mit Sandalen in den Bergen unterwegs sind, die für ein Selfie auf Instagram jedem Hotspot hinterher rennen oder die Berge für ein Konsumgut halten, lassen diesen allerdings vermissen.

Bezirk: Bozen

Kommentare

Aktuell sind 0 Kommentare vorhanden

Kommentare anzeigen