Ermittlungen sind noch im Gange

Lebensmittelskandal: Laut Staatsanwaltschaft keine Gefahr für die öffentliche Gesundheit

Freitag, 14. Dezember 2018 | 08:51 Uhr

Bozen – Anlässlich der heutigen Presseberichte über einen mutmaßlichen Lebensmittel-Skandal in der Landeshauptstadt stellt die Bozner Staatsanwaltschaft in Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen die Firma Olivo OHG Folgendes klar: Aufgrund des Antrages der Bozner Staatsanwaltschaft hat der Untersuchungsrichter sowohl das befristete Verbot zur Ausübung der Führung des Betriebes gegen die de facto gesetzlichen Vertreter als auch die Beschlagnahme des Labors für die Verarbeitung des Fleisches verfügt.

Bei den Straftaten, die den Betroffenen vorgeworfen werden, handelt es sich um die Bildung einer kriminellen Vereinigung und um betrügerische Handlungen bei öffentlichen Lieferungen (d.h. Verbrechen gegen das Gewerbe und den Handel).

Die Ermittlungen haben ergeben, dass die Beschuldigten dem Betrieb für Sozialdienste in Bozen wiederholt Produkte ausländischer statt italienischer Herkunft geliefert haben, wie es laut Auftrag vorgesehen war. Laut Ermittlungen stimmte außerdem das Gewicht vieler der gelieferten Produkte nicht mit den Etiketten und den Transportdokumenten überein.

„Bis dato besteht also keine Gefahr für die öffentliche Gesundheit. Die Ermittlungen sind noch im Gange“, erklärt die Bozner Staatsanwaltschaft.

lvh zu Gammelfleisch: Lieber auf lokale Anbieter setzen

In Zusammenhang mit dem Fleischwarenskandal, der in Südtirol für große Aufregung gesorgt hat, sprechen Südtirols Metzger von einem offensichtlichen Betrug der Nahrungsmittelbranche und kritisieren das Vorgehen auf das Schärfste.

Der Vorfall schlägt große Wellen und stößt auf reichlich Kritik. Schließlich gelange die Lieferung der Nahrungsmittel meist doch zum ahnungslosen Endkunden, da die Waren nicht immer von Fachpersonal überprüft werden könnten, so der lvh.

„Egal, ob privat oder öffentlich – seriöse Angebote dürfen zu keinen derartigen Vorfällen führen“, erklärt Kurt Leggeri, Obmann der Metzger im Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleister. Leider passiert es auch in Südtirol immer wieder bei öffentlichen Ausschreibungen, dass die Qualität ein Opfer des Preisangebotes wird. „Man darf sich dann allerdings nicht wundern, dass solche Ereignisse eintreten“, unterstreicht Leggeri. „Die Berufsgemeinschaft der Metzger verurteilt diese Praxis auf das Schärfste, da den Metzgern hierzulande vor allem die Qualität der Produkte sehr wichtig ist.“ Es sei generell wichtig, auf die lokale Produktion zu setzten und weite Transportwege zu verhindern.

Von: mk

Bezirk: Bozen