Rechtsextreme und radikale Impfgegner ausbremsen – ein Kommentar

Gefährliche Melange

Donnerstag, 14. Oktober 2021 | 07:12 Uhr

Von: ka

Bozen/Rom – Selbst fünf Tage nach den gewalttätigen Demonstrationen von Gegnern des Grünen Passes, bei denen Dutzende von Ordnungskräften verletzt wurden, steht Italien noch immer unter Schock. Die Erkenntnis, dass sich Teile der radikalen Impfgegnerszene mit Neofaschisten und Anarchisten verbünden, um gemeinsam gegen das „System“ anzukämpfen, lässt selbst langjährige Italienexperten ratlos zurück. Der Grüne Pass, der objektiv betrachtet den Weg aus der Pandemie in eine gesundheitlich sichere Freiheit ebnet, ist für diese Leute nur ein Knüppel des Staates, der in ihren Augen am Gängelband der Pharmakonzerne hängt.

ANSA/GIUSEPPE LAMI

Sehen wir der Realität in die Augen: Wer nur mehr in der geschlossenen Blase wildester und absurdester Verschwörungstheorien lebt, die aus bestimmten sozialen Netzwerken wie Telegramkanälen mit täglich neuen „Nachrichten“ gefüttert werden, ist für wissenschaftlich untermauerte seriöse Information nicht mehr erreichbar. Um vorauszusehen, dass sich zumindest Teile dieser No Vax-Gruppen gerade auch unter dem Druck neuer Einschränkungen immer stärker radikalisieren, musste man kein Prophet sein.

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GLI SCONTRI DI ROMA. 4 INDAGATI PER ISTIGAZIONE A DELINQUERE AGGRAVATA. A MILANO PRIME CONDANNE PER I CORTEI NO GREEN PASS DEL DUE OTTOBRE.Prosegue l'inchiesta della Procura di Roma sugli scontri di sabato scorso e sull'irruzione alla sede della Cgil. Oscurato il sito di Forza Nuova, ci sono quattro nuovi indagati. Al Tg3 il procuratore di Milano Alberto Nobili. Massimo Veneziani e Jari Pilati dal Tg3 delle 19 del 12 ottobre 2021

Posted by Tg3 on Tuesday, October 12, 2021

Angesichts der Tatsache, dass vor unseren Augen Impfgegner immer gewalttätiger werden und Neofaschisten die Gelegenheit nutzen, auf der No Vax-Welle mitzuschwimmen, sollten nicht nur bei den Ordnungskräften, sondern bei allen Demokraten die Alarmglocken schrillen. Wir sollten uns auch nicht der Illusion hingeben, dass ausgerechnet das Impfschlusslicht Südtirol von dieser gefährlichen Melange, die aus der Verbrüderung von Rechtsextremen mit radikalen Impfgegnern entstand, verschont bleiben wird.

APA/APA/AFP/TIZIANA FABI

Mit der Verhaftung der gefährlichsten Elemente hat Italien einen ersten Schritt getan, um dieser Gefahr zu begegnen. Ermittler, die in den einschlägigen Gruppen nach subversiven Mitteilungen fahnden, meinen, dass radikale Pass-Gegner in Hinblick auf die Einführung des Grünen Passes für die gesamte Arbeitswelt in ganz Italien „Aktionen“ planen. In Italien sind die Ordnungskräfte alarmiert. Auch in Südtirol sollte man vorbereitet sein.

Bezirk: Bozen