Von: mk
Bozen – Der rötlich-braune Staub aus der Sahara ist hier in Südtirol bereits ein bekanntes Phänomen.
Ein Team aus Mikrobiologen, Geologen, Chemikern und Bioklimatologen der Stiftung Edmund Mach in San Michele im Trentino sowie der Universitäten von Florenz Venedig und Innsbruck ist zu einem eindeutigen Schluss gekommen: Der Klimawandel und die Bodenbewirtschaftung bewirken eine globale Wanderung von Mikroorganismen, die sich nicht stoppen lässt.
Untersucht wurden die Mikroben einer der größten Staubwolken aus der Sahara, die die Alpen im Jahr 2014 erreicht hat. Die Ergebnisse wurden im Fachmagazin „Microbiome“ veröffentlicht.
In den Stichproben, die die Forscher auf der Marmolata und am Latemar gesammelt haben, wurden Beweise dafür gefunden, dass solche Staubstürme nicht ganze Kulturen von Bakterien und Pilzen nach Europa transportieren können.
Zu diesem Gemisch aus Mikroben zählen viele Organismen, die extrem widerstandsfähig sind und in unterschiedlichsten Milieus überleben können.
Ob diese Mikroorganismen gefährlich sind, lasse sich im derzeit noch nicht sagen, erklärt Tobias Weil, Wissenschaftler am Forschungszentrum Edmund Mach. Wenn sie sich in Südtirol etablieren, könne es allerdings zu einer Ausbreitung kommen. Falls auch Krankheitserreger dabei sind, könne dies für Menschen, Tiere oder Pflanzen ein potentielles Problem darstellen, betont Weil.
Im Augenblick sind die Mikroorganismen im Schnee und Eis in den Bergen eingeschlossen. Mit der Schneeschmelze gelangen sie allerdings mit dem Schmelzwasser in den Boden.