Stadtgärtner übernehmen Gestaltung der Gräber

Gemeinde Meran sucht leerstehende Wohnungen für Quarantäne

Dienstag, 24. März 2020 | 16:39 Uhr

Bozen – Die Gemeinde Meran sucht leerstehende Wohnungen. Das geht aus der Sondersitzung des Stadtrates hervor.

In der derzeitigen Notsituation werden dringend Wohnungen für die vorübergehende Unterbringung von Ärzten gebraucht. Zugleich müssen Wohnungen für Bürger zur Verfügung stehen, für die häusliche Quarantäne angeordnet wurde und die nicht in ihrer eigenen Wohnung bleiben können, weil sie dadurch eine Ansteckungsgefahr für die Familien darstellen. Die Stadtregierung ruft deshalb alle Meraner, die über eine leerstehende Immobilie verfügen, dazu auf, diese für die genannten Zwecke und einen kürzeren Zeitraum zur Verfügung zu stellen. Hilfsbereite können sich mit Stadträtin Gabriela Strohmer in Verbindung setzen (gabriela.strohmer@gemeinde.meran.bz.it).

Stadtgärtner übernehmen Gestaltung der Gräber

Aufgrund der Covid-19-Epidemie hatte die Stadtregierung am 13. März beschlossen, auch den städtischen Friedhof für die Besucher zu sperren, wobei Bestattungen nur im Beisein der engsten Verwandten stattfinden. Nun wird die Gemeinde für die gesamte Dauer der Krisenzeit anstelle der Angehörigen die Pflege der Grabstellen übernehmen.

“Das würdevolle Gedenken der Verstorbenen ist ein grundlegendes Menschheitsanliegen. Der Friedhof ist ein Ort der Trauer und der inneren Einkehr, ein Ort, an dem jeder sich auf seine Wurzeln besinnt, und somit auch ein kultureller Ort. Solange die Tore des städtischen Friedhofs an der St.-Josef-Straße für die Besucher geschlossen bleiben, werden Mitarbeiter der Stadtgärtnerei deshalb dafür sorgen, dass sämtliche Blumen und Pflanzen auf den Gräbern regelmäßig gegossen werden. Dabei wird auch Verwelktes beseitigt und durch Blumen aus den Treibhäusern der Stadtgärtnerei ersetzt”, betonten Stadtrat Nerio Zaccaria und Stadträtin Gabriela Strohmer.

Bunte Frühlingsgrüße an die Senioren

Auch heuer hätten die Mitarbeiter der Meraner Stadtgärtnerei in diesen Tagen angefangen, die Parkanlagen und Promenaden mit Blumen zu schmücken, die aus den gemeindeeigenen Treibhäusern in Gratsch stammen. Aufgrund der Corona-Krise musste auch dieses Vorhaben aufgeschoben werden, sodass die Blumen nicht für die Frühlingsgestaltung der ganzen Stadt (fast 70.000 Stück) verwendet werden können.

„Diese werden nun als bunte Frühlingsgrüße und kleine Freudebringer den städtischen Seniorenheimen, den begleiteten Wohneinrichtungen und den vom Team des Hauspflegedienstes betreuten Bürger übergeben. Die Lieferung übernimmt die Gemeinde Meran mit eigenem Personal“, erklärten Stadtrat Stefan Frötscher und Stadträtin Gabriela Strohmer.

Videokonferenz mit den Fraktionssprechern

Auf Vorschlag des Bürgermeisters Paul Rösch hat die Stadtregierung auch beschlossen, demnächst eine Videokonferenz mit den Fraktionssprecher des Meraner Gemeinderates zu organisieren, um deren Vorschläge einzuholen und gleichzeitig die von der Stadtverwaltung erarbeiteten Maßnahmen zur  Bewältigung der Coronavirus-Krise zu erläutern.

Rattenbekämpfung wird fortgesetzt

Im Auftrag des Umweltamtes der Stadtgemeinde Meran werden bis Dezember in verschiedenen Stadtteilen Giftköder zur Rattenbekämpfung ausgelegt: Entlang der Passer, von der Gartenstraße bis zur Mündung in die Etsch, entlang des Stadtwaals, vom Bahnhofsplatz bis zum städtischen Friedhof und von dort der Viehmarktstraße entlang bis zur Mündung in die Etsch, entlang mehrerer Bewässerungskanäle, an verschiedenen Stellen im Stadtviertel Maria Himmelfahrt, im Stadtviertel St. Vigil und in der Bäckergasse, in Obermais, Untermais und Sinich.

Alle betroffenen Zonen werden mit eigenen Hinweisschildern gekennzeichnet.

“Laut Stadtpolizeiordnung ist das Füttern von Tauben und wilden Tieren in der Stadt Meran strikt untersagt. Wir weisen erneut darauf hin, dass das Liegenlassen – auf öffentlichem und privaten Grund – von Lebensmitteln, die für Hunde, Katzen und Vögel bestimmt sind, die Wirksamkeit der Rattenbekämpfung einschränkt und dem Nagetierbefall Vorschub leistet”, hob Umweltstadträtin Madeleine Rohrer hervor.

Von: luk

Bezirk: Burggrafenamt