Von: mk
Bozen – In der Grundschulen Martin Luther King in Bozen soll es am vergangenen Donnerstag zu einem bedenklichen Zwischenfall gekommen sein, berichtet die Tageszeitung Alto Adige. Der Unterricht war bereits im Gange, aber einer der Schüler wollte einfach nicht aufpassen und konzentrierte sich stattdessen lieber auf seine Sammelkarten.
Nach der x-ten Ermahnung entschloss sich die Lehrerin, die Karten an sich zu nehmen, wobei eines der Klebebilder versehentlich zerrissen wurde. Dann geschah etwas, womit die Lehrerin niemals gerechnet hätte. Der Schüler verlor buchstäblich die Beherrschung und ging in blinder Wut auf die Lehrerin los. Dabei verpasste er ihr mehrere Fausthiebe, die auch auf das Gesicht der Frau trafen.
Die Schreie der Lehrerin hat ihre Kollegen, die sich in anderen Klassen aufhielten alarmiert. Sofort eilten sie ihr sofort zu Hilfe.
Der Vorfall hat nicht nur das Lehrpersonal, sondern auch die anderen Schüler in der Klasse erschüttert. Die Lehrerin stand unter Schock und musste wegen der Blutergüsse ins Bozner Krankenhaus gebracht werden.
Der Bub soll bereits in der Vergangenheit Gewalt angewandt haben, doch dass er auf eine Lehrperson losgeht, ist bislang noch nicht vorgekommen. Stadtviertelrat Michael Sini hat sich über die Situation informiert. “Ich weiß, dass es in dieser Klasse auch unter den Kindern nicht das beste Klima herrscht und dass der Schüler gewalttätig gegenüber seinen Mitschülern aufgetreten ist. Ich glaube, dass Strafmaßnahmen nicht notwendig sind, aber ich bin auch überzeugt, dass das Kind Hilfe braucht, und ich glaube, dass auch seine Eltern Hilfe brauchen.“ Aus diesem Grund will Sini die Sozialdienste bitten, sich die Situation anzuschauen.
“In solchen Fällen ist eine Strafe notwendig, aber es muss auch etwas unternommen werden, um den Jungen wieder auf die richtige Bahn zu holen. Wir müssen ihn dazu bringen, zu verstehen, dass sein Handeln falsch war, um zu verhindern, dass sich diese Art von Verhalten wiederholt“, erklärt hingegen der italienischsprachige Schulleiter Vincenzo Gullotta.