Von: luk
Bozen – Drei Männern aus dem Kosovo wird bekanntlich vorgeworfen, eine Urlauberin (30) aus Skandinavien sexuelle Gewalt angetan zu haben. In der Nacht auf Donnerstag, den 19. Jänner, soll es zu dem Vorfall zwischen Gröden und Kastelruth gekommen sein. Aufeinandergetroffen sind die vier Personen in einem Lokal in Wolkenstein. Auf der Fahrt in ein Hotel soll es bereits zu sexuellen Handlungen gekommen sein. Im Hotel – in dem einer der Männer arbeitet – und auf der Fahrt zurück, soll der Frau weitere sexuelle Gewalt angetan worden sein.
Zunächst wurde ein 27-jähriger Kosovare festgenommen. Am vergangenen Montag erfolgte dann die Verhaftung seiner beiden mutmaßlichen Komplizen im Alter von 22 und 26 Jahren. Vorerst bleiben auch diese beiden Männer hinter Gitter. Sie verweigerten die Aussage. Wie die italienische Tageszeitung Alto Adige heute berichtet, hat Untersuchungsrichterin Elsa Vesco den Antrag der Verteidigung auf Hausarrest zurückgewiesen.
Seit gestern ist außerdem bekannt, dass es Handy-Videos von jener Nacht geben soll, die von den Verdächtigen aufgezeichnet wurden. Der Verteidigung zufolge könnten diese Aufnahmen eine zentrale Rolle bei den Ermittlungen einnehmen. Sie sollen zeigen, dass die Frau mit den sexuellen Handlungen einverstanden gewesen sei. Das ist auch den spärlichen Aussagen der Verdächtigen zu entnehmen.
Dagegen spricht jedoch, dass sich die 30-Jährige nach jener Nacht ins Krankenhaus nach Bozen begeben hat, um untersucht zu werden. Aufgrund des Ergebnisses dieser Visite sind die Ermittlungen ins Rollen gekommen. Den drei Kosovaren werden Gruppenvergewaltigung und Entführung vorgeworfen.
Der Fall wird als komplex und heikel bezeichnet. Die Ermittlungen laufen indes weiter. Um ein vollständiges Bild zu bekommen, müssen Augenzeugen angehört, Videoaufnahmen und die Ortungsdaten der Handys ausgewertet werden.