Von: mk
Bozen – Das Gründungsjubiläum der Carabinieri jährt sich am heutigen 5. Juni zum 209. Mal. Auch in Südtirol fand am Sitz des Legionskommandos in der Drusus-Allee in Bozen eine feierliche Zeremonie statt. Gleichzeitig wurde Bilanz über vergangenen zwölf Monate gezogen.
Von Juni 2022 bis Mai 2023 sind bei den Carabinieri 31.450 Notrufe eingegangen. Diese führten zu mehr als 20.000 Einsätzen.
Insgesamt haben die Carabinieri 152.906 Personen identifiziert und 113.397 Fahrzeuge überprüft. 211 Personen wurden festgenommen, 3.584 Personen kassierten eine Anzeige auf freiem Fuß, wobei 10.600 von insgesamt 15.000 begangenen Straftaten von den Carabinieri bearbeitet wurden.
Besonders Augenmerk legten die Carabinieri in den vergangenen zwölf Monaten auf Gewalt gegen Frauen. In 103 Fällen mussten die Ordnungshüter wegen häuslicher Gewalt einschreiten, in 46 Fällen ging es um sexuelle Gewalt und in 68 Fällen um Stalking.
Unterschiedlich fiel die Bilanz zu den Einbrüchen aus. Kriminelle Banden, die häufig im ganzen Staatsgebiet agieren, schlagen meist dann zu, wenn viele Touristen im Land sind. In Südtirol kam es zuletzt im Dezember und im Jänner vermehrt zu Einbrüchen. Nachdem mehrere Täter identifiziert worden waren, ist die Anzahl der Fälle allerdings um 28 Prozent im Vergleich zum selben Zeitraum im Vorjahr gesunken.
138 Personen haben die Carabinieri in den vergangenen zwölf Monaten wegen Einbruchs angezeigt. Das sind 77 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. In Zeitraum von Juni 2021 bis Mai 2022 war es zu 78 Anzeigen gekommen.
Dem Jugendgericht haben die Carabinieri rund 280 mutmaßliche Straftaten von Minderjährigen gemeldet. In der Regel drehte es sich dabei um körperliche Gewalt sowie um Hehlerei und Diebstahl, aber auch um Raubüberfälle, Drohungen und Drogenhandel. Bei den Opfern handelt es sich oft um Gleichaltrige.
In Sachen Arbeitssicherheit haben die Carabinieri gemeinsam mit dem Arbeitsinspektorat 97 Firmen kontrolliert. 324 Einstellungsverhältnisse wurden überprüft. Dabei ging es auch um Minderjährige und um Schwarzarbeit. 27 Arbeitgeber wurden wegen Verletzungen von Regelungen zur Arbeitssicherheitspflicht angezeigt.
Im Sommer 2022 haben die Carabinieri außerdem an 92 Tagen den Verkehr auf den Gebirgspässen kontrolliert. 142 Regelverstöße wurden geahndet.
In der vergangenen Wintersaison standen im Durchschnitt 130 Carabinieri der Pisteneinheiten im Einsatz. Unterstützt wurden sie vom siebten Carabinieri-Regiment in Leifers. 331 Sicherheitsübertretungen sind in Südtirols Skigebieten geahndet worden. Die Pisteneinheiten der Carabinieri sind außerdem zu 5.586 Rettungseinsätzen ausgerückt.
Neben Vertretern der nationalen Carabinieri-Vereinigung, des Basisrepräsentationsrates und der einschlägigen Gewerkschaften waren bei der heutigen Feier auch Vertreter des siebten Regiments von Leifers anwesend. Carabinieri aus unterschiedlichen Einheiten marschierten in ihren Uniformen auf. Vertreter des Ausbildungszentrums in Wolkenstein in Gröden waren ebenso dabei wie Hubschrauber-Piloten und Hundeführer.
92 neue Carabinieri treten in der Region in Kürze ihren Dienst an – 51 in Südtirol und 41 in der Provinz Trient. 22 Neulinge verfügen bereits über das nötige Zweisprachigkeitszertifikat. Ab 12. Juli kommen zwölf neue „Mariscialli“ dazu.
Bei den Feierlichkeiten worden außerdem jene Carabinieri belobigt, die sich durch besondere Leistungen ausgezeichnet haben, etwa durch das Retten eines Menschenlebens, bei internationalen Operationen oder bei wichtigen Ermittlungen. Im Anschluss wurde eine Fotoausstellung eröffnet.