Von: Ivd
Bozen – Am vergangenen Wochenende konnte die Bozner Polizei einen Drogenhändler festnehmen und einen beachtlichen Drogenvorrat sicherstellen. Der Vorfall ereignete sich am späten Nachmittag, als ein besorgter Bürger, während eines Spaziergangs entlang des Eisackufers, zwei verdächtige Personen beobachtete, die zunächst miteinander sprachen und sich dann ins gebüsch zurückzogen. Der Zeuge meldete den Vorfall umgehend, was den schnellen Zugriff der Ermittler ermöglichte.
Die Polizisten begaben sich sofort zum angegebenen Standort in der Nähe der Kampillbrücke, wo sie eine improvisierte Baracke entdeckten. Dort konnten sie einen bekannten Drogenkonsumenten dabei ertappen, wie er einem anderen Mann Geld übergab und im Gegenzug ein verdächtiges Päckchen erhielt. Dieser Moment führte zu einem sofortigen Eingreifen der Polizei, die sowohl den Käufer, einen 30-jährigen Mann aus Bozen, als auch den Dealer festnahm.
Harte Drogen und ein Dealerhandy
Bei der Befragung gestand der Konsument sofort, regelmäßig bei dem Dealer, einem 35-jährigen Mann aus der Elfenbeinküste, Drogen zu kaufen, und gab an, gerade zehn Euro für eine Dosis bezahlt zu haben. Eine anschließende Durchsuchung der Baracke des Dealers brachte ein beträchtliches Arsenal an Drogen zutage: 15 Gramm Kokain, 10 Gramm Heroin, 10 Gramm Methamphetamin, 25 Gramm Haschisch sowie 630 Euro in kleinen Banknoten, vermutlich aus dem Drogengeschäft. Darüber hinaus fanden die Beamten zwei Mobiltelefone, die während der Durchsuchung weiterhin Anrufe und Nachrichten von Drogenkäufern empfingen.
Der Dealer, der bereits mehrere Vorstrafen für Drogenhandel und andere Straftaten aufwies, wurde inhaftiert und zur weiteren Befragung zur Bozner Polizeiwache gebracht. Im Zuge der Ermittlungen wurde bekannt, dass der Mann Asylstatus in Italien besaß, was jedoch angesichts seines kriminellen Hintergrunds und der Schwere des Vorfalls zur sofortigen Kündigung seiner Asylberechtigung führte. Quästor Paolo Sartori forderte daraufhin die Kommission für Asylbewerber auf, die politische Asylgewährung für den Täter zu widerrufen und eine Abschiebung zu veranlassen.
Die Polizei hat damit einen weiteren wichtigen Schritt im Kampf gegen den Drogenhandel in Südtirol getan, doch das Problem bleibt bestehen und erfordert weiterhin umfassende Anstrengungen der Sicherheitsbehörden.
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