Von: mk
Bozen – Ermittlungsrichter Emilio Schönsberg hat gegen den 30-jährigen Bozner Benno Neumair das Hauptverfahren eingeleitet. Nach seinem Geständnis muss er sich wegen mehrfach erschwerter Tötung und wegen des Verbergens der Leichen vor Gericht verantworten.
Der 30-Jährige hat bekanntlich am 4. Jänner seinen Eltern Laura Perselli und Peter Neumair mit einem Seil in deren Appartement erwürgt. Anschließend warf er die Leichen bei der Brücke in Pfatten in die Etsch.
Wie Alto Adige online berichtet, hatte die Verteidigung ein verkürztes Verfahren beantragt. Dieser Antrag wurde abgelehnt. Die erste Anhörung im Hauptverfahren soll am 4. März stattfinden.
Über einen Monat lang hatte der 30-Jährige jegliche Schuld bestritten und er zeigte sich besorgt über das vermeintliche Verschwinden seiner Eltern. Am 29. Jänner klickten für die Handschellen.
Nachdem der Leichnam seiner Mutter am 6. Februar aus dem Fluss geborgen worden war, knickte Benno Neumair ein und legte in U-Haft ein Geständnis ab.
Im Rahmen einer zweiten Befragung ein paar Tage darauf wurden Details geklärt und die Aussagen des 30-Jährigen mit objektiven Beweisen abgeglichen. Die Spurensicherer der Carabinieri-Sondereinheit RIS führten in dieser Zeit mehrere Lokalaugenscheine im Appartement der Familie durch.
Das Geständnis deckte sich im Prinzip mit den Ergebnissen der Ermittler. Demnach hat Benno Neumair seinen Vater nach einem Streit erwürgt, während Laura Perselli getötet wurde, nachdem sie nach Hause zurückgekehrt war.
Die Handgreiflichkeiten beim Streit mit dem Vater erklären auch die Blutspuren, die bei der Brücke in der Frizzi Au südlich von Bozen entdeckt worden waren. Der Leichnam des Vaters wurde erst am 27 April bei Ravina einer Fraktion im Süden von Trient gefunden.
Dem psychiatrischen Gutachten zufolge war Benno Neumair nur teilweise zurechnungsfähig, als er seinen Vater getötet hat. Anders scheint es im Fall der Mutter zu sein. Laura Perselli wurde von ihrem aus dem Hinterhalt heraus umgebracht.
Nun muss sich der 30-Jährige vor dem Schwurgericht verantworten. Im Fall einer Verurteilung droht ihm eine lebenslange Haftstrafe.