Rechtsmedizinerin im Zeugenstand

Fall Heuschreck: Ein Stich erst nach dem Tod?

Freitag, 09. September 2016 | 10:00 Uhr

Bozen – Der Tod von Alessandro Heuschreck bleibt rätselhaft. Eine Schnittverletzung soll dem 50-Jährigen zugefügt worden sein, nachdem dieser bereits verblutet war. Dies behauptete am Donnerstag die Rechtsmedizinerin Gabriella Trenchi im Zeugenstand.

Wie berichtet, sitzt die 34-jährige Lebensgefährtin Ester Quici auf der Anklagebank. Ihr wird vorgeworfen, für den Tod ihres Partners insofern verantwortlich zu sein, weil sie die Rettungskräfte nicht rechtzeitig verständigt habe. Dadurch sei Heuschreck verblutet.

Quici hat sich bislang immer verteidigt, indem sie behauptete, Heuschreck habe sich in einem Akt der Verzweiflung nach einem heftigen Streit die Verletzungen selbst zugefügt. Deshalb sei Heuschreck am 21. März in der Wohnung in der Bozner Freiheitsstraße ums Leben gekommen.

Doch die Aussagen der Rechtsmedizinerin Gabriella Trenchi, die als Gutachterin der Staatsanwaltschaft in den Zeugenstand trat, werfen nun ein anderes Licht auf den Vorfall. Quici hatte bereits mehrmals ihre Version des Geschehens abgeändert und anschließend erklärt, dass sie unter Schock gestanden habe.

Das Verfahren wird am 7. Oktober fortgesetzt. Dann sollen die Spurensicherer des RIS aus Parma, die die Wohnung untersucht haben, aussagen.

WAS BISHER BERICHTET WURDE (8.09.2016)

Das Verfahren gegen Esther Quici im Todesfall Heuschreck wurde am Donnerstag fortgesetzt. Bekanntlich wird der 34-Jährigen vorgeworfen, dass sie ihren Lebenspartner nach einem Streit, der eskalierte und angeblich in einem verzweifelten Akt der Selbstverletzung mündete, verbluten ließ.

Keine der unzähligen Stichwunde allein habe zum Tod des 50-jährigen Alessandro Heuschreck geführt. Dies erklärte der Arzt Mattia Barbareschi, der die Autopsie durchgeführt hatte, im Zeugenstand.

Er bestätigte, dass Heuschreck innerhalb einer halben Stunde verblutet sei.

Von: mk

Bezirk: Bozen, Burggrafenamt