Von: luk
Bozen – Die erste Übung der ehemaligen Abteilungen Wasserschutzbauten, Brand- und Zivilschutz und Berufsfeuerwehr an einem gemeinsamen Sitz ist gut verlaufen.
Die Hochwasserzentrale wurde am Freitag zum ersten Mal ins Lagezentrum im Zivilschutzturm an der Drususallee in Bozen verlegt. Erstmals seit der Einrichtung der Agentur für Bevölkerungsschutz wurden somit die Synergien bei einem simulierten Einsatz von dort aus erprobt. Im Mittelpunkt der Übung stand vor allem die Kommunikation zwischen allen Beteiligten; zum ersten Mal im Einsatz war dabei das neue digitale Funknetz Tetra.
Unter der Stabsleitung von Marco Baldasso von der Berufsfeuerwehr und dem Stabsleiter der Hochwasserzentrale Peter Egger wurde ab 17.30 Uhr fiktiv die Vorwarnstufe des Pegelstandes der Etsch überschritten, die Bezirke Meran, Bozen, Unterland und Brixen/Eisacktal wurden besetzt. Um 18.30 Uhr wurde die “Warnstufe” erreicht, ab der Feuerwehrleute die Deiche begehen und kontrollieren. Die Warnstufe ist je nach Bezirk verschieden: von 4 Meter in Brixen über 4,6 Meter in Salurn bis 5 Meter in Sigmundskron.
Bei der Lagebesprechung um 19.00 Uhr wurde mitgeteilt, dass die Pegelwerte stagnieren; der Bereitschaftsdienst des Hydrographischen Amtes meldete ein Nachlassen der Niederschläge. Um 19.30 Uhr waren die Pegelwerte bereits unter die Warnstufe gesunken, die Niederschläge beim Ausklingen; die Deichwachen wurden abgezogen. Um 20.00 Uhr konnte der Hochwasserdienst beendet werden, da alle Pegel unter die Vorwarnstufe gesunken waren. Da auch die Niederschläge aufgehört hatten, konnte das Lagezentrum Entwarnung geben.
Die Übung wurde um 20.10 Uhr beendet; daran beteiligt waren 16 Personen in der Hochwasserzentrale und vier Techniker vor Ort; das Lagezentrum war mit vier Personen aktiviert, von der Feuerwehr waren 136 Feuerwehrleute auf 39 Fahrzeugen im Einsatz. Mit einigen Beobachtern, darunter Agenturdirektor Rudolf Pollinger und Berufsfeuerwehrkommandant Ernst Preyer, waren an die 170 Personen an der Übung beteiligt. Diesmal waren im Unterschied zu Übungen anderer Jahre keine zusätzlichen Szenarien an den Flüssen mit Sandsäcken u.a. geplant.