Steuergerät des Audi TT ausgewertet 

Horror-Unfall von Luttach: Erschwernisgrund könnte wegfallen

Freitag, 09. Juli 2021 | 10:34 Uhr

Bozen – Am gestrigen Donnerstag wurde vor Gericht das technische Beweissicherungsverfahren zum tragischen Unfall von Luttach am 5. Jänner 2020 abgeschlossen. Bei dem Unfall ist bekanntlich ein Wagen des Typs Audi TT in eine deutsche Reisegruppe gefahren. Sieben Menschen kamen damals ums Leben. Ziel des Gutachtens war es, nützliche Hinweise zu liefern, um die Unfalldynamik so genau wie möglich zu klären, wie die Tageszeitung Alto Adige berichtet.

Als Gutachter wurde Ingenieur Luigi Cipriani ernannt. Er hat bei der gestrigen Anhörung einen Bericht vorgelegt. Vor allem die Geschwindigkeit des Audi TT zum Zeitpunkt des Unfalls war von zentralem Interesse.

Untersucht wurde unter anderem das elektronische Steuergerät des Pkw. Als dieses vermutlich durch den Aufprall auf die Fußgängergruppe oder später gegen die Mauer zu Bruch ging, soll das Fahrzeug mit einer Geschwindigkeit von 60 Stundenkilometern unterwegs gewesen sein. Die Geschwindigkeit in den Sekunden davor wird von den Experten auf maximal 75 km/h geschätzt.

Damit würde der Erschwernisgrund der überhöhten Geschwindigkeit wegfallen. In dem Bereich herrscht ein Tempolimit von 50 km/h. Der Erschwernisgrund gegen den Lenker würde erst greifen, wenn das Doppelte der zulässigen Geschwindigkeit überschritten worden wäre.

Der Lenker des Fahrzeugs muss sich bekanntermaßen wegen mehrfacher Tötung im Straßenverkehr verantworten. Er saß betrunken am Steuer. Sein Alkoholpegel hat das erlaubte Limit um ein Vielfaches überstiegen.

In einem weiteren Beweissicherungsverfahren, dessen Ergebnis im September vorliegen soll, geht es um einen möglichen Alkoholkonsum der Unfallopfer. Dazu werden Blutproben analysiert.

 

Von: luk

Bezirk: Bozen