Von: mk
Innsbruck – Mindestens drei verschiedene Bären haben sich im ersten Halbjahr 2023 in Tirol aufgehalten. Diesen Rückschluss lassen die nunmehr vorliegenden Ergebnisse der genetischen Untersuchung zur Bestimmung von Bärenindividuen zu. Diese werden vom Naturhistorischen Museum in Wien zwei Mal pro Jahr durchgeführt.
Der in Salzburg am 24. Mai 2023 von einem Zug erfasste und getötete männliche Bär ist jenes Individuum, der sich im Tiroler Unterland im Zeitraum Anfang März bis Mitte April dieses Jahres mehrfach im Gemeindegebiet von Brandenberg (Bezirk Kufstein) aufgehalten hat und im vergangenen Jahr auch in Scharnitz (Bezirk Innsbruck Land) nachgewiesen wurde. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist das unter den Zug gekommene Tier auch jener Bär, der Ende April im Gemeindegebiet Wildschönau nachgewiesen wurde. Seit diesem Zeitpunkt liegen der Behörde auch keine weiteren bestätigten Meldungen oder Nachweise über die Präsenz eines Bären im Tiroler Unterland vor.
Mehrfach Bärennachweise mittels Spuren, Losung, Wildkameras und anhand von Rissen hat es heuer im Außerfern gegeben. Die genetischen Untersuchungen des Naturhistorischen Museums lassen den Rückschluss zu, dass jener männliche Bär, der im Mai mehrere Schafe auf einer Alm im Gemeindegebiet von Weißenbach (Bezirk Reutte) gerissen hat, derselbe ist, der sich bereits 2022 und 2021 im Tiroler Oberland aufgehalten hat.
Leider kein Ergebnis zur Bestimmung des Individuums haben die genetischen Untersuchungen von Proben aus Elbigenalp und Pfafflar gebracht. Fachleute gehen jedoch davon aus, dass es sich bei dem im heurigen Jahr in verschiedenen Gebieten im Außerfern sowie am Arlberg gesichteten und fotografierten Tier um ein und denselben Bären handelt. Die Mitte Juni fotografierten Bärenspuren im Bereich des Stubaier Gletscher dürften hingegen einem anderen Individuum zuzuordnen sein. Auch hier geht man davon aus, dass es sich um einen männlichen Jungbären gehandelt hat.