Von: luk
Brixen – In den letzten Wochen sind in Brixen und Umgebung immer häufiger Schriftzüge aufgetaucht, die den Massentourismus verurteilen. Betroffen sind unter anderem die Brennerstaatsstraße, die Umgehungsstraße sowie Supermärkte und touristische Einrichtungen. Die kritischen Botschaften sorgen zunehmend für Unbehagen, auch bei den Verantwortlichen des lokalen Tourismus.
Der Tourismus ist in Südtirol ein wachsender Wirtschaftszweig, der erhebliche Wertschöpfung und zahlreiche Arbeitsplätze generiert. Doch die Schmierereien werfen die Frage auf, ob Brixen tatsächlich von Massentourismus betroffen ist. Diese Debatte spaltet auch die Bevölkerung der Stadt. Denn vielmehr sind in Südtirol einige Hotspots, wie etwa der Pragser Wildsee oder die Seceda im Grödner Tal zu gewissen Perioden im Jahr von einer Besucherflut betroffen.
Die zuständige Brixner Stadträtin, Sara Dejakum, äußerte sich zu den Vorfällen und wies die Vorwürfe entschieden zurück: „Zusammen mit dem Bürgermeister von Brixen und dem Direktor von Brixen Tourismus, Werner Zanotti, haben wir die Graffiti untersucht und sind der Überzeugung, dass sie alle von derselben Person stammen,“ erklärte Dejakum. „Wir überprüfen derzeit die Aufnahmen der Überwachungskameras und sind nahezu sicher, dass es sich um einen Einzeltäter handelt.“
Obwohl in den Sommermonaten Juli und August, einschließlich des Altstadtfests, viele Besucher in die Stadt strömten, bestreitet Dejakum, dass Brixen unter Massentourismus leidet: „Im Vergleich zu anderen Regionen haben wir in Brixen die Lage gut im Griff, selbst während der Weihnachtsmärkte, wenn der Andrang am größten ist. Die Infrastruktur hält dem Verkehr und den Menschenmassen stand.“
Die Stadträtin vermutet, dass die Schmierereien das Werk einer „wenig ausgeglichenen“ Person sind, die ihre Kritik auf fragwürdige Weise äußert. „Wir hätten es bevorzugt, wenn sich diese Person direkt an die Stadt gewandt hätte, um ihren Standpunkt zu erläutern und einen Dialog zu suchen,“ fügte Dejakum hinzu. Um Nachahmungstaten zu verhindern, hat die Stadt beschlossen, die Angelegenheit weiter zu untersuchen, berichtet die Zeitung Alto Adige.
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