Von: luk
Bozen – Dramatische Szenen haben sich am Sonntagabend in der Bozner Dalmatienstraße zugetragen. Eine 29-jährige Frau aus Bozen wird das Ereignis wohl nicht so schnell verarbeiten können: Zwei bewaffnete Männer drangen gewaltsam in eine Wohnung ein und bedrohten die junge Boznerin. Lediglich das rasche Eingreifen der Staatspolizei verhinderte Schlimmeres.
Der Notruf ging bei der Einsatzzentrale der Quästur von einem aufmerksamen Nachbarn ein. Er hatte beobachtet, wie zwei Männer gewaltsam die Eingangstür des Wohnhauses aufbrachen und in eine Wohnung im ersten Stock eindrangen. Wenige Minuten später trafen mehrere Streifen der Staatspolizei ein und verschafften sich Zugang zu dem Gebäude.
Im Inneren bot sich den Exekutivbeamten ein beängstigendes Bild: Zwei maskierte Männer, bewaffnet mit einem Klappmesser und einer täuschend echt aussehenden Pistolenattrappe, bedrohten eine junge Frau und durchsuchten die Wohnung. Die Täter – überrascht vom plötzlichen Auftauchen der bewaffneten Polizisten – gaben umgehend auf, legten sich auf den Boden und übergaben ihre Waffen. Die Pistole stellte sich später als realistische Nachbildung ohne der gesetzlich vorgeschriebenen roten Markierung am Lauf heraus.
Die Polizei nahm die beiden Männer fest und sicherte das Beweismaterial. Die überfallene Boznerin wurde vor Ort betreut und schilderte im Anschluss das Geschehen: Sie hatte die Wohnungstür geöffnet, weil sie ihren Lebensgefährten erwartete. Stattdessen standen die beiden Täter vor ihr, verlangten nach dem Partner und nutzten den Moment der Überraschung, um in die Wohnung zu gelangen. Einer der Männer zog ein Messer und forderte Geld, während beide begannen, die Räume zu durchsuchen.
Dank des raschen Eingreifens der Polizei, das durch den Hinweis eines Nachbarn möglich wurde, konnte der Überfall in letzter Minute beendet werden.
Die beiden festgenommenen Männer – M.H. (27) und N.H. (32), beide tunesische Staatsbürger mit umfangreichen Vorstrafen – wurden noch am Abend in das Bozner Gefängnis überstellt. Beide befanden sich im Besitz eines anerkannten Asylstatus und nahmen zeitweise die Kältenotunterkunft der Stadt in Anspruch.
Angesichts der Schwere der Tat hat Quästor Paolo Sartori die zuständige Flüchtlingskommission aufgefordert, die Asylberechtigungen der beiden Männer zu widerrufen. Danach soll ihre Ausweisung aus dem Staatsgebiet erfolgen.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen schwerer räuberischer Erpressung mit Waffeneinsatz.
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