Von: mk
Bozen – Mit dem Klimawandel und mit dem Transformationsprozess im Energiesektor befasst sich der diesjährige Träger des Junior Research Award Südtirol/Alto Adige Matteo Giacomo Prina. Gemeinsam mit seinem Team am Institut für Erneuerbare Energien der Eurac Research analysiert Prina welche Aspekte bei der Produktion und der Verteilung von Energie eine optimale Kombination ergeben.
Dabei wird das Funktionieren des gesamten Energiesystems simuliert und beobachtet, welche Zusammenhänge sich daraus ergeben. Prinas Erkenntnisse flossen auch in den Südtiroler Klimaplan 2040 ein, er hat zudem ein Prognose-Modell im Bereich der erneuerbaren Energie entwickelt. Seit Oktober 2025 leitet der gebürtige Mailänder die Arbeitsgruppe “Modellierung von energetischen Systemen und der E-Mobilität” an der Eurac.
Laudator Erwin Rauch, selbst Preisträger des Junior Research Award im Jahr 2019, hob in seinen Worten besonders Prinas Team- und Motivationsfähigkeit, ebenso wie sein Talent, praxisnahe Maßnahmen und Modelle zu entwickeln, hervor. Matteo Prina habe bereits viele wichtige und prestigeträchtige Projekt in und für Südtirol umgesetzt, hielt Laudator Rauch fest. Prina selbst bezeichnete die Optimierung der vorhandenen Ressourcen als ein wesentliches Ziel seiner Arbeit und ergänzte: “Wissenschaft muss es gelingen, ihr Wissen über Modelle politischen Entscheidungsträgern näherzubringen, damit die Modelle auch umgesetzt werden.”
Bei der Preisverleihung am 5. Dezember betonte Forschungslandesrat Philipp Achammer: “Wir tun gut daran, aus Überzeugung an der wissenschaftlichen Arbeit sowie der Unabhängigkeit und Freiheit der wissenschaftlichen Forschung festzuhalten.” Die Wissenschaftspreise seien dafür ein sichtbarer Ausdruck. Die prämierten drei Arbeiten hatten sich unter den 21 Bewerbungen als besonders herausragend hervorgetan, hob Manuel Gatto, Direktor des Amtes für Wissenschaft und Forschung, einleitend hervor. Abgesehen vom Junior Research Award wurden zwei “Special Mentions” vergeben. Diese erhielten in diesem Jahr Magdalena Nagler und Jack Schropp.
“Special Mentions” für Forschende in Bereichen Mikrobiologie/Ökologie und Alte Geschichte
Die Mikrobiologin und Ökologin Magdalena Nagler will wissen, “wie der Boden atmet”. Konkret untersucht die Forscherin mit ihrem Team die Biodiversität im Boden, von Tieren und Mikroorganismen und setzt diese in Relation zum CO2-Ausstoß der Böden. Nagler forschte von 2023 bis 2025 am Institut für Alpine Umwelt der Eurac Research in Bozen, seit Herbst 2025 ist sie am Institut für Mikrobiologie der Universität Innsbruck tätig. Die Laudatio auf Nagler hielt Katrin Janik, Vorsitzende der Jury und Leiterin des Fachbereichs Molekular- und Mikrobiologie von Laimburg Research.
Historiker Jack Wolfgang Geronimo Schropp ist auf das Entziffern alter Inschriften spezialisiert. Durch sein Wissen konnten mehrere Steine, die in Vintl bei Bauarbeiten gefunden wurden, als römische Monolithe ausgemacht werden. Die darauf erhaltenen Inschriften lassen darauf schließen, dass die Steine im Zeitraum 222 bis 235 vor Christus entlang der Römerstraße, die von Aquileia entlang des Pustertals über den Brenner nach Innsbruck führte. Schropp studierte nach dem Oberschulbesuch in Meran Geschichte, Politikwissenschaften und Latinistik an der Universität Innsbruck, seit August 2025 ist Schropp Juniorprofessor für Alte Geschichte an der Universität Mannheim. Jurymitglied Andrea Bonoldi hielt die Laudatio auf Historiker Schropp.




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