Horror-Entdeckung

Justiz relativiert nach angeblicher Misshandlung von Frau

Montag, 07. August 2023 | 19:48 Uhr

Von: APA/AFP/dpa

Im Fall einer angeblich jahrelang von ihrem deutschen Mann gefangengehaltenen Frau hat die französische Justiz zu Vorsicht vor schnellen Schlüssen gemahnt. Die Polizisten hätten keine eindeutigen Hinweise darauf entdeckt, dass die 53-Jährige in der Wohnung eingesperrt worden sei, sagte der Staatsanwalt von Saargemünd, Olivier Glady, am Montagabend.

Die Deutsche sei ohne Fesseln in der Nähe eines Telefons gefunden worden und habe keine wunden Stellen und keine Blutergüsse gehabt. Auch seien bei Untersuchungen keine Brüche festgestellt worden, was zumindest den Vorwurf schlimmster Folter auszuschließen scheine. Das Szenario scheine sich von dem Schreckgespenst einer extrem brutalen Person im östlichen Moselle wegzubewegen.

Am Montag war in Forbach nahe dem Saarland ein Deutscher festgenommen worden. Seine Frau hatte zuvor Sicherheitskräfte in Deutschland alarmiert und angegeben, seit 2011 von ihrem Mann eingesperrt und misshandelt worden zu sein. Der 55-jährige Mann kam in Polizeigewahrsam. Dort sagte er, seine Frau leide seit Längerem an einer Krankheit.

Zuvor hieß es noch aus französischen Polizeikreisen, die Frau wäre nackt, unterernährt und mit Knochenbrüchen in der Wohnung des Paares entdeckt worden. Sie soll gefoltert worden sein. In der Wohnung des Paares sei eine “Folterbank” entdeckt worden. Das Zimmer, in dem das mutmaßliche Opfer entdeckt wurde, sei gesichert gewesen. Der Kopf der Frau sei kahlrasiert.