"Mariupol existiert eigentlich nicht mehr"

Kiew beklagt bereits 100 Milliarden Euro an Kriegsschäden

Freitag, 11. März 2022 | 17:45 Uhr

Kiew – Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat in nur zwei Wochen Schäden von mehr als 100 Milliarden Euro verursacht. Diese Zahl nannte Medienberichten zufolge Ukraines Vize-Wirtschaftsminister Denys Kudin. Mit jedem Kriegstag steigen die Schäden an. In diese Zahl werden neben der Zerstörung von Häusern und Infrastruktur auch indirekte Verluste – etwa weil die Wirtschaft lahmgelegt ist – eingerechnet.

Besonders dramatisch ist die Stadt Mariupol am Asowschen Meer. Die 450.000-Einwohner-Stadt ist seit Tagen von den Kreml-Truppen eingeschlossen und wird ständig beschossen. Nach den Worten von Vize-Bürgermeister Sergej Orlow liegt die Stadt in Schutt und Asche: „Die Stadt existiert eigentlich nicht mehr.“ Dennoch konnten die Russen die Stadt noch nicht erobern. Die Lage für die Zivilbevölkerung wird jedoch immer bedrohlicher. Es gibt keine Wasser- oder Stromversorgung mehr. Auch andere Versorgungseinrichtungen sind zerstört. Und: Sichere Fluchtrouten für die rund 200.000 Menschen, die flüchten wollen, gibt es bislang nicht, weil Putins Truppen das nicht zulassen.

Der Angriff auf eine Entbindungsklinik erschütterte die Weltöffentlichkeit besonders.

Flüchtlingswelle aus der Ukraine wird immer größer

Indes treibt der Krieg immer mehr Menschen in die Flucht. Seit dem russischen Einmarsch haben schon 2,5 Millionen das Land verlassen, dazu kommen noch fast zwei Millionen Menschen, die innerhalb der Ukraine auf der Flucht sind. Die Vereinten Nationen und andere Hilfsorganisationen versuchen, die Menschen in den umkämpften Gebieten mit Lebensmitteln, Medikamenten und anderen lebensnotwendigen Gütern zu versorgen. Dort wo Kriegshandlungen stattfinden und Städte in die Zange genommen werden, ist das aber sehr schwierig bis unmöglich.

Von: luk