Von: mk
Bozen – Die Polizei hat in Bozen am Mittwochvormittag einen jungen Mann aufgehalten, der auf der Umfahrungsstraße entlang des Eisacks mit dem Fahrrad gegen die Fahrtrichtung gefahren ist. Doch dies war nicht das einzige Problem.
Neben der Staatspolizei stand eine Streife der Postpolizei im Einsatz. Als der Radfahrer die Ordnungshüter bemerkte, wollte er das Weite suchen. Trotzdem gelang es den Beamten, ihn aufzuhalten und ihn als F.M.J. zu identifizieren.
Dabei stellte sich heraus: Der 18-jährige Tunesier verfügt über keine Aufenthaltsgenehmigung. Gleichzeitig war er in der Vergangenheit mehrfach angezeigt worden – unter anderem wegen Drogenhandels, Raubüberfalls und Stalkings.
Mit Gewalt versuchte sich der 18-Jährige einer Kontrolle zu entziehen. Nach einem kurzen Handgemenge konnten die Beamten den jungen Mann bewegungsunfähig machen und ihn zur Quästur bringen.
Der 18-Jährige war im Mai 2023 als Minderjähriger auf der Insel Pantelleria südwestlich von Sizilien gestrandet. Anschließend ließ er aus freien Stücken das Aufnahmezentrum für Flüchtlinge hinter sich, wo er zunächst eine Unterkunft erhalten hatte. Schließlich erreichte er Bologna: Dort schlug er – immer noch als Minderjähriger – eine kriminelle Laufbahn ein.
Erst in den vergangenen Wochen ist er nach Bozen gekommen, nachdem er erneut einer Unterkunft für Minderjährige in Bologna den Rücken gekehrt hatte.
Wegen seines illegalen Aufenthaltsstatus und seiner Vorstrafen, aber auch angesichts der Tatsache, dass der junge Mann sich offensichtlich nicht in die Gesellschaft integrieren will, hat Quästor Paolo Sartori ein Dekret zur Ausweisung unterzeichnet. Beamte des Büros für Migration brachten den Tunesier noch am Mittwochabend in ein Abschiebezentrum nach Gradisca d’Isonzo. Von dort aus soll er die Heimreise antreten.
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