Bis zu 120 Minderjährige mit Vergiftungen im Spital

Komasaufen schon mit zehn?

Dienstag, 20. September 2016 | 12:00 Uhr

Bozen – Bis zu 120 Minderjährige müssen pro Jahr in Südtirols Krankenhäusern wegen exzessiven Alkoholkonsums behandelt werden. Die jüngsten befinden sich im zarten Alter von zehn Jahren. Noch drastischer sind die Zahlen bei Volljährigen im Alter zwischen 18 und 25 Jahren. Im Jahr 2014 wurden 179 Betroffene wegen Alkoholmissbrauch im Krankenhaus stationär behandelt, im Jahr danach waren es 109, berichtet das Tagblatt Dolomiten.

Diese Zahlen liest man in der Antwort auf eine Anfrage der Landtagsabgeordneten der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, Myriam Atz-Tammerle und Bernhard Zimmerhofer.

Die positive Nachricht zuerst: Die Zahl der Jugendlichen, die wegen exzessiven Alkoholkonsums im Spital behandelt werden mussten, ist rückläufig. Kamen 2014 noch 120 Minderjährige nach einem Vollrausch ins Krankenhaus, waren es 2015 „nur“ 83.

Allerdings sind die jüngsten Patienten nach wie vor zehn Jahre alt – und Mädchen stehen den Buben dabei in nichts nach.

Von 120 Minderjährigen, die 2014 mit einer Alkoholvergiftung im Spital landeten, waren laut Antwort von Landesrätin Martha Stocker 61 männlich und 59 weiblich.

Rückläufig sind auch die Zahlen bei den Volljährigen bis zum Alter von 25 Jahren. Mussten 2014 noch 179 Personen nach dem Komasaufen ins Spital, sank die Zahl im Jahr 2015 auf 109. Hier sind die Männer deutlich in der Überzahl. Über die Jahre betrachtet, zeige die Statistik allerdings nur leichte Schwankungen, erklärt Atz-Tammerle laut „Dolomiten“.

Von: mk

Bezirk: Bozen