Von: mk
Bozen – Was für die meisten Bergsteiger nach Utopie klingt, hat der österreichische Expeditionsveranstalter Lukas Furtenbach nun Realität werden lassen: eine Besteigung des Mount Everest in nur einer Woche – von London zum Gipfel und wieder zurück. Die aufsehenerregende Leistung, die durch den Einsatz von Xenon ermöglicht wurde, sorgt international für Schlagzeilen und für Kontroversen. Doch was für viele verrückt klingt, könnte künftig eine Option für wohlhabende Manager mit vollem Terminkalender sein.
Der Schlüssel zu dieser Blitzbesteigung liegt im Einsatz von Xenon. Das Edelgas, das bislang vorwiegend in der Anästhesie verwendet wurde, findet zunehmend Anwendung im Höhenalpinismus. Seine besondere Fähigkeit, die Produktion von Erythropoetin (EPO) anzukurbeln, verkürzt die normalerweise langwierige Akklimatisierungszeit drastisch.
Eine Chronologie des Blitzaufstiegs
Die “Tiroler Tageszeitung” berichtete detailliert über die Expedition von vier Briten:
16. Mai: Abflug vom Flughafen London.
17. Mai: Ankunft in Kathmandu, direkter Flug zum Basislager auf 5.300 Metern Höhe. Nach einer ärztlichen Untersuchung begann sofort der Aufstieg zum Lager 2 (6.450 Meter).
18. Mai: Erreichen von Lager 3.
19. Mai: Erreichen von Lager 4.
21. Mai, 7.03 Uhr: Die vier Briten stehen auf dem Gipfel des Mount Everest (8.848 Meter).
Anschließender Abstieg: Zuerst nach Lager 2, dann in der Nacht zum Basislager.
22. Mai, 6.30 Uhr: Ankunft im Basislager. Nach einer weiteren ärztlichen Untersuchung begann der Rückweg.
23. Mai, 6.15 Uhr: Landung in London.
“Höher, schneller, weiter” scheint demnach auch die Maxime im Bergsteigen zu sein. Furtenbach verteidigt in der “Tiroler Tageszeitung” den Einsatz von Xenon jedoch. Er argumentiert, dass das Gas die Risiken der klassischen Höhenkrankheit reduziere. Mit der einwöchigen Expedition habe er die Machbarkeit demonstrieren wollen. Er betont jedoch, dass Glück mit dem Wetter sowie eine hervorragende physische und alpinistische Vorbereitung der Teilnehmer unerlässlich seien. Aus diesem Grund plant Furtenbach zukünftig zweiwöchige Expeditionen für diese Art von Gipfelsturm.
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