Von: mk
Bozen/Meran – Der Dienst für Komplementärmedizin des Südtiroler Sanitätsbetriebes hat zusammen mit der Abteilung Onkologie und mit onkologisch tätigen Kosmetikerinnen eine Studie gestartet.
Dabei geht es um eine weit verbreitete Begleiterscheinung bei Tumortherapien: Hauttrockenheit. Die Studie wird von der Südtiroler Krebshilfe unterstützt.
Hauttoxizität wie z.B. sehr trockene Haut, Hautekzeme, Rötungen und Juckreiz aufgrund von Krebstherapien ist sehr verbreitet und stellt eine Herausforderung für den behandelnden Arzt dar“, so Giuseppe Cristina, verantwortlicher Arzt des Dienstes für Komplementärmedizin am Krankenhaus Meran. Und Luca Tondulli, Primar der medizinischen Onkologie am Krankenhaus Bozen, kann dies nur bestätigen: „Eine moderne Krebsbehandlung ist heute sehr präzise und im Stande, gezielt die Krankheit mit hochwirksamen Medikamenten zu bekämpfen. Begleiterscheinungen wie Haut-, Haar- und Nagelprobleme können aber unter der Behandlung auftreten und schränken die Lebensqualität der Betroffenen ein.“
Deshalb hat das Ethikkomitee des Gesundheitsbetriebes zur Studie „VISSIA“ grünes Licht gegeben: Es geht dabei darum, zu klären, ob eine frühzeitige Hautbehandlung zu einem wesentlichen Unterschied führt. Es gilt besonders, bereits vor dem Auftreten von Hautschäden mit spezifischen Hautpflegeprodukten und -behandlungen für Krebspatienten entgegenzuwirken. Die Kontrollgruppe umfasst Menschen mit einer Krebserkrankung zwischen 18 und 80 Jahren, welche eine pharmakologische Therapie erhalten. Aus diesem Grund ist eine Zusammenarbeit mit der italienischen Vereinigung der onkologisch tätigen Kosmetikerinnen APEO („Associazione professionale di estetica oncologica“) wichtig. In interdisziplinärer Zusammenarbeit wird daran gearbeitet, eine Erleichterung für die betroffenen Patientinnen und Patienten zu schaffen, indem die in der Studie vorgeschlagenen Behandlungen angewandt werden.
Der Hautzustand der Patientinnen und Patienten wird zu Beginn, nach 15 und abschließend nach 30 Tagen von Ärztinnen und Ärzten der Komplementärmedizin sowie von Fachärzten der Abteilung Onkologie nach einer festgelegten Skala beurteilt. Dabei gilt es z.B. zu erheben, zu welchem Prozentsatz Hauttrockenheit oder Juckreiz am Körper auftritt.
Für Claudia Bertagnolli, Vizepräsidentin der Südtiroler Krebshilfe, ist die Studie ein sehr guter Ansatz: „Es ist uns wichtig, dass diesem Thema Aufmerksamkeit geschenkt wird, denn mögliche negative Begleiterscheinungen wie Hautprobleme führen zu Stress, sozialer Isolierung, Stimmungstiefs und bergen die Gefahr, dass die Therapie unterbrochen wird. Aus diesem Grunde sind Vorbeugung und gezielte Therapie sehr wichtig.“ Die Studie wird für rund 18 Monate andauern, die Ergebnisse werden anschließend vorgestellt.