Aspiag spricht von größer werdendem Problem

Ladendiebe lassen immer öfter die Fäuste fliegen

Donnerstag, 06. April 2017 | 12:10 Uhr

Bozen – Ladendiebstahl ist ein altes Phänomen. Relativ neu ist hingegen, dass die Täter – werden sie ertappt – immer öfter gewalttätig werden.

Das Tagblatt Dolomiten hat sich dazu mit Robert Hillebrand, Generaldirektor der Aspiag, unterhalten. Anlass: Am Dienstag hatte ein Mann aus dem Eurospar in der Museumstraße Bierdosen stehlen wollen. Als ihn der Sicherheitsmann stellen wollte, wurde der 19-jährige Tunesier gewalttätig. Er schubste ihn und boxte ihn auf die Lippe. Der Einwanderer wurde dann von der Polizei festgenommen und ins Gefängnis gebracht, der Sicherheitsmann im Krankenhaus verarztet.

Hillebrand erklärt, dass Ladendiebstahl für die Aspiag zunehmend zum Problem werde. Fast jeden Tag wird ein Fall den Behörden gemeldet. „Auffällig ist aber, dass die Täter immer öfter gewalttätig werden“, sagt Hillebrand. So wird rein juridisch gesehen auch immer öfter aus Diebstahl ein Raub.

Dabei sei die Motivation der Täter sehr unterschiedlich. „Hunger ist eigentlich in den seltensten Fällen der Grund“, sagt Hillebrand. Hauptgrund für die Diebstähle sei meist, dass die Leute „das, was sie haben möchten, nicht zahlen wollen“, so Hillebrand.

Um den Ladendieben ihr „Handwerk“ zu erschweren, unternimmt die Aspiag einiges.

Es gibt Sicherheitsmänner, das Personal wird geschult, einige besonders „diebesanfällige“ Produkte wie Rasierklingen oder teure Spirituosen werden nur an der Kasse verkauft und jeder Diebstahl wird angezeigt.

 

Von: luk

Bezirk: Bozen